Bahngeschäft und Bargeld 30.04.2014 13:07:31

Siemens bessert wohl Angebot für Alstom nach

Wie eine mit den Verhandlungen vertraute Person am Mittwoch sagte, bietet Siemens Alstom jetzt umfangreichere Teile des Bahngeschäfts und bis zu elf Milliarden Euro in bar für die Energiesparte der Franzosen an.

Damit reagieren die Münchener auf die Entscheidung des Alstom-Verwaltungsrats, das konkurrierende Angebot des Siemens-Wettbewerbers General Electric bis Ende Mai von einem unabhängigen Komitee prüfen zu lassen. Laut Alstom hat GE 12,35 Milliarden Euro für die Übernahme der Energiesparte geboten. Siemens seinerseits hatte am Dienstag erklärt, jetzt Einblick in die Bücher des französischen Wettbewerbers nehmen zu wollen und dann gegebenenfalls ein offizielles Angebot für Alstoms Energiegeschäft vorlegen zu wollen. Dafür will sich Siemens vier Wochen Zeit nehmen und dabei auch die Gelegenheit haben, direkt mit dem Management von Alstom sprechen zu können.


Im nachgebesserten Vorschlag bietet Siemens laut des Insiders jetzt an, neben dem Geschäft mit den Hochgeschwindigkeitszügen ICE auch das Geschäft mit den Nahverkehrszügen an die Franzosen abzugeben. Aus einem Brief von Siemens-Chef Joe Kaeser an Alstom-Vorstandschef Patrick Kron vom Wochenende war hervorgegangen, dass die Münchener den Unternehmenswert der drei in Frage kommenden Alstom-Sparten - Thermal Power, Renewable Power und Grid Division -- auf 10 bis 11 Milliarden Euro schätzen. Ursprünglich hatte Siemens zudem aus der Verkehrstechnik nur den problembehafteten, aber inzwischen erfolgreichen Geschäftsbereich mit den Hochgeschwindigkeitszügen abtreten wollen.

Siemens war zunächst nicht für einen Kommentar zu erreichen.

In der vergangenen Woche war die Nachricht durchgesickert, dass GE das Energiegeschäft von Alstom kaufen will, das 70 Prozent des Umsatzes von Alstom ausmacht. Die Nachricht entfachte in Frankreich eine politische Großdebatte, denn das Schicksal von Industriekonzernen wie Alstom wird im Nachbarland gerne als Frage des nationalen Interesses angesehen. Vor diesem Hintergrund befürwortet die sozialistische Regierung von Ministerpräsident Francois Hollande ein Tauschgeschäft mit Siemens gegenüber einem kompletten Verkauf an GE.

   DJG/DJN/kgb/mgo

   Dow Jones Newswires

  Von Jan Hromadko

FRANKFURT

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