Bitterer Löscher-Abschied |
31.07.2013 15:35:00
|
Joe Kaeser erklimmt Siemens-Spitze nach durchwachsenem Quartal
KEINE BASIS MEHR FÜR VERTRAUENSVOLLE ZUSAMMENARBEIT
Löscher bedankte sich nach seinem erzwungenen Abschied in einer persönlichen Erklärung bei seinen Unterstützern. Er schließe darin neben der Familie Siemens die Mitglieder des Aufsichtsrats ein, die ihn nicht nur seit Amtsantritt, "sondern gerade auch in den vergangenen Monaten ausdrücklich unterstützt haben und sich in mehreren Gesprächen mit mir meinen Verbleib an der Spitze des Unternehmens gewünscht haben", schrieb der Manager. Er sei aber zu dem Schluss gekommen, dass eine vertrauensvolle Basis für seine Arbeit "nicht mehr gegeben sei."
Der Führungswechsel galt als ausgemachte Sache, nachdem sich die Aufsichtsräte von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite bereits am vergangenen Wochenende mehrheitlich auf die Personalien verständigt hatten. Löscher hatte immer wieder mit Pannen zu kämpfen wie die verspätete Lieferung von ICE-Zügen an die Deutsche Bahn und Verzögerungen bei der Anbindung von Windparks auf See. Massiv unter Druck geriet der 55-jährige Österreicher am vergangenen Donnerstag durch die zweite Gewinnwarnung in nicht einmal drei Monaten.
DURCHWACHSENES GESCHÄFT
Auch im dritten Geschäftsquartal lief es für Siemens nur durchwachsen. Zwar zogen die Bestellungen zwischen April und Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kräftig an, Umsatz und operativer Gewinn gingen dagegen zurück. Weil Siemens vor kurzem seinen Anteil am ungeliebten Tochterunternehmen Nokia Siemens Networks (NSN) losschlagen konnte und die nun selbstständige ehemalige Licht-Tochter Osram etwas Geld abwarf, gab es unter dem Strich ein Gewinnplus von 43 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, wie Siemens mitteilte.
Arbeitnehmer-Vertreter im Aufsichtsrat forderten zum Führungswechsel ein Ende der Personalquerelen bei dem Elektrokonzern. "Es geht nicht um Einzelpersonen und Interessen, sondern um das Wohl des Konzerns und seiner Mitarbeiter und eine langfristige und kreative Unternehmensperspektive", sagte Jürgen Kerner, der für die IG Metall im Siemens-Aufsichtsrat sitzt, der Nachrichtenagentur dpa in München. Siemens sei "alles andere als ein Sanierungsfall. Die beiden zurückliegenden Jahre brachten den höchsten Gewinn der Unternehmensgeschichte." Trotzdem sei Siemens ins Ungleichgewicht geraten, "und der Hauptgrund dafür ist die Ausrichtung des Konzerns nach einem abstrakten und überzogenen Renditeziel." Dadurch habe man den Konzern und seine Mitarbeiter dem noch stärkeren Druck der Finanzmärkte ausgesetzt. "Dieser Schuss ist nach hinten losgegangen", beklagte Kerner./csc/DP/stb
MÜNCHEN (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Siemens AGmehr Nachrichten
20.02.25 |
Börse Europa in Grün: Börsianer lassen Euro STOXX 50 zum Handelsende steigen (finanzen.at) | |
20.02.25 |
Siemens Healthineers-Aktie tiefer: Siemens verringert Healthineers-Beteiligung durch Aktienverkauf (finanzen.at) | |
20.02.25 |
Freundlicher Handel in Europa: So entwickelt sich der STOXX 50 aktuell (finanzen.at) | |
20.02.25 |
Gute Stimmung in Europa: Euro STOXX 50 am Donnerstagnachmittag mit Kursplus (finanzen.at) | |
20.02.25 |
ROUNDUP: Siemens verkauft Anteil an Medizintechniktochter Healthineers (dpa-AFX) | |
20.02.25 |
Starker Wochentag in Frankfurt: LUS-DAX in der Gewinnzone (finanzen.at) | |
20.02.25 |
Freundlicher Handel in Frankfurt: DAX mittags mit Kursplus (finanzen.at) | |
20.02.25 |
Donnerstagshandel in Europa: STOXX 50 mittags in Grün (finanzen.at) |
Analysen zu Siemens AGmehr Analysen
17.02.25 | Siemens Underweight | Barclays Capital | |
17.02.25 | Siemens Buy | Deutsche Bank AG | |
14.02.25 | Siemens Buy | UBS AG | |
13.02.25 | Siemens Buy | UBS AG | |
13.02.25 | Siemens Outperform | RBC Capital Markets |
Aktien in diesem Artikel
Siemens AG | 221,40 | 0,23% |
|