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30.04.2014 12:41:31

Siemens beklagt mangelnde Gesprächsbereitschaft von Alstom - Brief

   Von Jan Hromadko und Klaus Brune

   FRANKFURT--Der Siemens-Konzern hat sich in einem Brief an das Management von Alstom enttäuscht darüber gezeigt, dass der französische Industriekonzern nicht auf das Angebot der Münchener zu einem direkten Dialog reagiert hat. Gleichzeitig hat der deutsche Konzern in dem Brief vom Dienstag, in den das Wall Street Journal Deutschland Einblick hatte, im Übernahmepoker um Teile der französischen Alstom noch einmal sein mögliches Angebot präzisiert und seine Bereitschaft signalisiert, das Angebot nach entsprechender Prüfung noch einmal aufzuhübschen.

   In dem Brief an die Mitglieder des Verwaltungsrats von Alstom bewertet Siemens die Energiesparten von Alstom mit "zwischen 10,5 und 11 Milliarden Euro in bar." Zudem sei Siemens bereit, das Angebot noch einmal zu erhöhen, sollte die angestrebte Prüfung der Bücher ein höheres Angebot rechtfertigen. Laut einem früheren Brief von Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser an seinen französischen Alstom-Kollegen Patrick Kron vom Wochenende ist Siemens vor allem an der Energiesparte - Thermal Power, Renewable Power und Grid Division - interessiert.

   Mit dem neuerlichen Brief bietet Siemens zudem an, alle Teile seines Bahngeschäfts in die Transportsparte von Alstom einbringen zu wollen. Neben dem Geschäft mit den ICE-Hochgeschwindigkeitszügen ist Siemens also bereit, auch das Geschäft mit Lokomotiven und Nahverkehrszügen in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Alstom einzubringen. Ursprünglich hatte Siemens aus der Verkehrstechnik nur den problembehafteten, aber inzwischen erfolgreichen Geschäftsbereich mit den Hochgeschwindigkeitszügen abtreten wollen.

   Siemens sei bereit, an dem gemeinsamen Transportunternehmen, das seinen Sitz in Frankreich haben werde, einen Minderheitsanteil zu behalten. Auf längere Sicht solle der Anteil nicht mehr als 19 Prozent betragen, kurzfristig könne der Anteil von Siemens aber durchaus auch höher liegen, schreibt Siemens in dem Brief.

   Siemens wollte die Angelegenheit am Mittwoch nicht kommentieren.

   In dem Brief wiederholen die Münchener zudem, dass es aus ihrer Sicht drei Jahre lang zu keinen Entlassungen bei den betroffenen Geschäftsbereichen in Frankreich und Deutschland kommen müsse. Vielmehr würden die Bereiche aus einer Position der Stärke heraus weiter wachsen, schreiben die Siemens-Manager.

   Daneben beklagen sich die Siemens-Manager in dem Brief vom Dienstag aber bitter über das mangelnde Interesse von Alstom an einem direkten Dialog mit den Münchenern. Obwohl Siemens in den letzten Tagen bei seinem "intensiven Austausch mit hochrangigen Vertretern des privaten und des öffentlichen Sektors" viel Zustimmung für einen Tausch von Geschäftsteilen mit Alstom bekommen habe, gebe es bis heute keine Antwort von Alstom auf den Brief von Kaeser vom vergangenen Samstag an Kron. Bei einem Telefongespräch der beiden Vorstandschefs am vergangenen Samstag habe Kron zum wiederholten Mal betont, Alstom sei "nicht daran interessiert, in einen direkten Dialog" mit Siemens zu treten. Zudem habe Siemens bisher "keine vernünftige Information" auf anderen Ebenen von Alstom erhalten.

   Der Brief vom Dienstag war offenbar dazu gedacht, den Verwaltungsrat von Alstom dazu zu bewegen, ein ebenfalls am Dienstag veröffentlichtes Angebot des Siemens-Aufsichtsrats anzunehmen. Darin hatte der Aufsichtsrat der Münchener gesagt, Einblick in die Bücher des französischen Wettbewerbers nehmen und dann gegebenenfalls ein offizielles Angebot für Alstoms Energiegeschäft vorlegen zu wollen. Dafür will sich Siemens vier Wochen Zeit nehmen und dabei auch die Gelegenheit bekommen, direkt mit dem Management von Alstom zu sprechen. "Trotz der fehlenden Kooperation von Seiten des Alstom-Vorstandschefs ist Siemens bereit, ein bindendes Angebot abzugeben, sollte Alstom uns vier Wochen lang Zugang zum Management und Einblick in den Datenraum gewähren, um eine Due Diligence-Prüfung durchzuführen."

   Inzwischen hat der Alstom-Verwaltungsrat entschieden, ein konkurrierende Angebot des Siemens-Wettbewerbers General Electric bis Ende Mai von einem unabhängigen Komitee prüfen zu lassen. Laut Alstom hat GE 12,35 Milliarden Euro für die Übernahme der Energiesparte geboten. Alstom bestätigte am Mittwoch, die "Absichtserklärung" von Siemens erhalten zu haben. Die Franzosen sicherten Siemens zudem zu, einen fairen Zugang zu den gewünschten Informationen zu geben, damit die Münchener über ein bindendes Angebot entscheiden könnten.

   Bereits in der vergangenen Woche war die Nachricht durchgesickert, dass GE das Energiegeschäft von Alstom kaufen will, das 70 Prozent des Umsatzes von Alstom ausmacht. Die Nachricht entfachte in Frankreich eine politische Großdebatte, denn das Schicksal von Industriekonzernen wie Alstom wird im Nachbarland gerne als Frage des nationalen Interesses angesehen.

   Alstom musste vor einem Jahrzehnt mit Staatsgeld vor der Pleite gerettet werden und strauchelt finanziell noch immer. Doch der Konzern bleibt ein Symbol-Unternehmen in Frankreich, wo er die TGV-Hochgeschwindigkeitszüge sowie Turbinen für die Atomkraftwerke des Landes fertigt. Vor diesem Hintergrund befürwortet die sozialistische Regierung von Ministerpräsident Francois Hollande ein Tauschgeschäft mit Siemens gegenüber einem kompletten Verkauf an GE. Der französische Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg sagte am Dienstag, er habe die französische Aktienmarktaufsicht gebeten sicherzustellen, dass Alstom sämtliche Angebote angemessen berücksichtigt.

   Mitarbeit: Andrea Thomas

   Kontakt zu den Autoren: jan.hromadko@wsj.com und klaus.brune@wsj.com

   DJG/kgb/mgo

   (END) Dow Jones Newswires

   April 30, 2014 06:17 ET (10:17 GMT)

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