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23.10.2015 19:54:46

Selbstlernende Nachrichten-Apps sind zweischneidiges Schwert für Verlage

   Von Archibald Preuschat

   FRANKFURT (Dow Jones)--Clicks sind die neue Währung für Verlage im digitalen Zeitalter. Je mehr Menschen die Artikel online lesen, umso mehr können die Herausgeber für Werbung verlangen. Nachrichten-Aggregatoren können den Verkehr auf den Internet-Seiten der Verlage erhöhen. Aber die Apps spielen ein doppeltes Spiel mit den Verlagen, und wer sie als Leser benutzt, muss viel von sich preisgeben. Das ist das Fazit eines Gesprächs mit Roman Karachinsky, dem Gründer und CEO von News360.

   Vor knapp 5 Jahren hat Karachinsky die App News360 auf den Markt gebracht, mittlerweile hat sie 6 Millionen Anwender. 6 Millionen Menschen, die Karachinsky ziemlich gut kennt, auch wenn er sie noch nie gesehen hat. Denn News360 lernt, für was sich die Nutzer interessieren. Aus rund 1.000 Nachrichtenquellen präsentiert News360 ein maßgeschneidertes Nachrichtenangebot auf Tablet oder Smartphone. Die App registriert auch, wie lange die Nutzer lesen, um die wahren Interessen besser heraus zu filtern. Seit kurzem gibt es auch eine deutschsprachige Version von News360. Wie viele Nutzer sie hat, wollte er nicht verraten. In vier bis sechs Monaten will er die kritische Masse von News360-Nutzern erreichen. Karachinsky hat darum jüngst mit deutschen Verlagen gesprochen, Namen wollte er nicht nennen. "Aber es waren alle großen dabei", sagt er im Interview.

   Verlage müssen eine zweischneidige Strategie fahren. Auf der einen Seite wollen sie Leser dazu bringen, für Artikel auch im Netz zu bezahlen. Auf der anderen Seite müssen sie Leser auf ihre Seiten locken, um die Reichweite und damit auch die Werbepreise zu erhöhen. "Dabei können wir Verlagen helfen", sagt Karachinsky. Axel Springer hat das bereits erkannt. Im September gab das Berliner Medienhaus eine Partnerschaft mit dem südkoreanischen Smartphone-Hersteller Samsung bekannt. Gemeinsam wolle man die Nachrichten-App Upday entwickeln. Die App, die in Deutschland in der Beta-Phase schon genutzt werden kann, vertraut nicht nur auf Algorithmen. Ein Redationsteam wählt auch Artikel aus, die der Leser nicht verpassen sollte. Die Geschichten stammen nicht nur aus den Redaktionen von Springer, sondern auch von beispielsweise der Süddeutschen Zeitung oder der Zeit sowie Spiegel Online, um nur einige zu nennen. Im kommenden Jahr soll Update dann in vollem Umfang verfügbar sein. Zum Stand der Entwicklung wollte sich die Axel Springer auf Nachfrage ausdrücklich nicht äußeren.

   News360 verzichtet indes auf ein Redaktionsteam, sondern setzt ganz auf Algorithmen, die die Leserinteressen mit der Zeit erlernen. "Die Daten der Nutzer interessieren uns dabei nicht, sie können auch anonym bleiben", gibt Karachinsky an. Ganz stimmt das nicht, die News360-App verlangt beim Herunterladen Zugriff auf die Identität des Smartphones und zur Anmeldung muss eine E-Mail-Adresse angegeben werden. Trotzdem beteuert Karachinsky: "Das Wissen um Interessen ist wertvoller als Nutzerdaten." Nämlich für Werbung, die News360 seinen Nutzern neben den redaktionelle Artikel auch präsentiert. "Gut geschrieben muss sie sein und keinesfalls platt, denn sie soll Leser ja interessieren", sagt Karachinsky. Die Verbreitung des so genannten gesponserten Content ist dann auch die Einnahmequelle des kalifornischen Start-ups.

   Genau da liegt der Segen und Fluch dieser Art von Apps für Verleger. Sie erhöhen zwar den Verkehr auf den Webseiten, könnten, wenn sie populärer werden, den Verlagen aber auch Werbeeinnahmen streitig machen.

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com

   DJG/apr/sha

   (END) Dow Jones Newswires

   October 23, 2015 11:23 ET (15:23 GMT)

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