04.12.2014 17:59:48
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Schwere Vorwürfe gegen früheren IWF-Direktor Rato
MADRID (dpa-AFX) - Die spanische Großbank Bankia soll vor ihrer Verstaatlichung gefälschte Bilanzen vorgelegt haben. Die Daten, mit denen das Geldinstitut 2011 an die Börse ging, hätten nicht die wirkliche Lage von Bankia widergespiegelt, heißt es in einem Bericht der Zentralbank, der am Donnerstag dem zuständigen Ermittlungsrichter Fernando Andreu vorgelegt wurde. An der Spitze der viertgrößten Bank in Spanien stand damals der frühere Direktor des Weltwährungsfonds (IWF), Rodrigo Rato.
Das Geldinstitut habe 2011 für den Börsengang ein überhöhtes Eigenkapital angegeben und 2012 Verluste in Milliardenhöhe verschleiert. Rato hatte 2012 überraschend seinen Rücktritt als Präsident der Bank erklärt. Die Regierung ließ wenig später das vom Zusammenbruch bedrohte Geldhaus verstaatlichen und mit mehr als 22 Milliarden Euro sanieren. Spanien musste für die Rettung Bankias und anderer maroder Banken von der EU Hilfskredite in Höhe von 41 Milliarden Euro beantragen.
Rato hatte Kritik an seinem Management als Bankia-Chef stets zurückgewiesen und betont, es sei ihm darum gegangen, das Geldhaus zu sanieren. Die Gutachter der Zentralbank hoben hervor, dass auch die ersten Bilanzen, die Ratos Nachfolger José Ignacio Goirigolzarri als Bankia-Chef vorlegte, geschönt gewesen seien. Der Aktienkurs des Geldhauses sank nach Bekanntwerden des Gutachtens um mehr als fünf Prozent./hk/DP/jkr
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