17.06.2015 13:14:45

Schweizer Justiz will im FIFA-Skandal wohl Blatter befragen

   Von John Revill

   BERN (Dow Jones)-- Im Rahmen der Ermittlungen gegen den Fußball-Weltverband wegen mutmaßlicher Korruption hat die Schweizer Bundesanwaltschaft eine Befragung des scheidenden FIFA-Präsidenten Sepp Blatter nicht ausgeschlossen. "Alle relevanten Personen" würden befragt, sagte Bundesanwalt Michael Lauber bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, das schließe auch Blatter und Generalsekretär Jerome Valcke nicht aus.

   Lauber bestätigte die Ausweitung der Ermittlungen im Zusammenhang mit der Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 an Russland und 2022 an Katar. Auch die US-Behörden ermitteln. Das ausufernde System der Korruption habe über Jahre hinweg funktioniert und zum Teil Züge eines organisierten Verbrechens angenommen, so die Strafverfolgungsbehörden.

   Die Ermittlungen seien "riesig und komplex in vielerlei Hinsicht", sagte Lauber am Mittwoch. Derzeit würden 9 Terabytes an Daten untersucht, darunter auch Informationen, die am Hauptsitz in Zürich sichergestellt worden seien. Auch 53 von Banken als verdächtig gemeldete Verbindungen stehen demnach auf dem Prüfstand, "teilweise zusätzlich" zu den den Behörden bereits bekannten Bankverbindungen. Zehn ranghohe FIFA-Vertreter würden derzeit befragt, weitere könnten hinzukommen, sagte Lauber.

   Er wollte keinen Zeitrahmen für die Dauer der Ermittlungen nennen und forderte Fußballfans zu Geduld auf: "Dies wird länger dauern, als die legendären 90 Minuten", sagte Lauber.

   Blatter hat Anfang Juni - nur wenige Tage nach seiner Wiederwahl für eine fünfte Amtszeit - seinen Rücktritt angekündigt. Er will im Amt bleiben, bis ein Nachfolger gewählt wird. Voraussichtlich wird dies im Dezember der Fall sein.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   June 17, 2015 07:14 ET (11:14 GMT)

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