Schweizer Börsenbetreiber Six will eigenständig bleiben

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Schweizer Börsenbetreiber Six will trotz der gerade anstehenden Fusionswelle unter den Börsenbetreibern lieber allein bleiben. "Der Verwaltungsrat hat im September beschlossen, an der Eigenständigkeit festzuhalten", sagte Urs Rüegsegger, Vorstandschef der Six, dem "Handelsblatt" (Dienstag). Die Six gehört 140 Schweizer Banken.

Der geplante Zusammenschluss aus London Stock Exchange und der Deutschen Börse (Deutsche Börse) stelle für die Schweizer Börse keine Bedrohung dar, meinte Rüegsegger. Im Aktienhandel sieht er die Hauptwettbewerber in den alternativen Handelsplattformen, die mit günstigen Preisen die klassischen Börsenbetreiber unter Druck setzen. Beim Zusammenschluss von LSE und Deutscher Börse gehe es aber darum, Synergien bei der Abwicklung von Derivaten zu heben. "Und dieses Geschäft betreiben wir nicht", sagt Rüegsegger.

Dennoch müsse die Six ihre Position überdenken: "Mittel- bis langfristig stellt sich die Frage, ob regionale Plätze weiterhin attraktiv genug sind, um neue Börsennotierungen anzulocken." Die Pipeline der Six sei bei Börsengängen aber gut gefüllt. Darüber hinaus will Six eine Handelsplattform für Anleihen starten. "Die Plattform steht", sagt Rüegsegger. Jetzt sei man dabei, Banken als Kunden zu gewinnen./she/stk/fbr