11.12.2013 17:35:32

Schwedisches Gericht legt Rheinmetall-Großauftrag auf Eis

   Von Niclas Rolander

   STOCKHOLM--Rheinmetall bekommt in Schweden Knüppel zwischen die Beine. Ein Gericht legte einen Großauftrag für die Tochter Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH für Lkw-Lieferungen an das schwedische und norwegische Militär zunächst auf Eis. Der Konkurrent Scania hatte sich über den Vergabeprozess beschwert.

   Die Einkäufer für das schwedische und norwegische Militär hatten im November die finalen Verhandlungen mit Rheinmetall über ein Rahmenabkommen zur Lieferung von Militärfahrzeugen begonnen. Das Auftragsvolumen wird auf bis zu 10 Milliarden Schwedische Kronen geschätzt, umgerechnet etwa 1,1 Milliarden Euro. Der von den Behörden ausgewählte Hersteller bekäme darüber hinaus einen Wartungsvertrag. Die schwedische Behörde FMV, die den Kontrakt abwickelt, hatte erwartet, die Vereinbarung mit Rheinmetall am 18. Dezember zu unterzeichnen.

   "Dieser Vertrag kann nicht abgeschlossen werden, bevor wir in dem Fall eine endgültige Entscheidung getroffen haben", sagte jedoch Richter Magnus Åhammar vom Verwaltungsgericht in Stockholm. Zuvor hatte die Scania AB von dem Gericht eine Überprüfung gefordert, ob der Vergabeprozess in Einklang mit schwedischem Recht vonstatten gegangen ist.

   "Wir haben Beschwerde eingelegt, weil wir nicht wissen, wie der Prozess abgelaufen ist", sagte ein Scania-Sprecher. "Wir wollen wissen, warum wir nicht ausgewählt wurden".

   Das Rahmenabkommen läuft über 12 Jahre. Zunächst sollen 215 Lkw in den Jahren 2015 und 2016 an Schweden geliefert werden. Den Löwenanteil des Auftrags dürften aber nicht die Fahrzeuge selbst, sondern Zusatzdienstleistungen wie die Wartung ausmachen. "Der Verkaufspreis eines Fahrzeugs ist nur ein Teil des Abkommens", erläutert der Scania-Sprecher. "Heutzutage lagert das Militär Dienstleistungen an die Lkw-Hersteller aus, und dieses Geschäft ist sehr wertvoll."

   Vertreter von Rheinmetall in Norwegen und Schweden wollten die Informationen nicht kommentieren. In der deutschen Konzernzentrale war kurzfristig niemand für einen Kommentar zu erreichen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   December 11, 2013 11:03 ET (16:03 GMT)

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