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26.11.2013 16:00:34

Schottische Regierung zeichnet Weg in die Unabhängigkeit

Von Paul Hannon Die schottische Regierung hat ihren Plan für die Auflösung der seit 307 Jahren bestehenden Union mit dem Vereinigten Königreich vorgelegt. Schon in 10 Monaten könnten sich die Schotten für den Weg in die Unabhängigkeit entscheiden, die allerdings eine begrenzte bleiben würde. Am 18. September 2014 sind die vier Millionen Wähler aufgerufen, in einem Volksentscheid darüber zu befinden.

   Ihr Staatsoberhaupt würde nach den jetzigen Vorstellungen von Regierungschef Alex Salmond aber kein eigens gewählter Präsident, sondern weiterhin Queen Elisabeth II heißen. Bezahlt werden soll nach der Abspaltung von London nach wie vor mit dem Britischen Pfund und international soll Schottland Mitglied der EU und NATO bleiben.

   Kritiker Salmonds werfen ihm vor, mehr in Aussicht zu stellen, als er eigentlich halten kann. So ist beispielsweise überhaupt nicht geklärt, ob Schottland quasi automatisch Mitglied der EU und der NATO würde. In Brüssel fürchtet man Nachahmer in Katalonien und Südtirol. Bei der Vorstellung seines Weißbuchs in Glasgow gab sich Salmond davon unbeeindruckt. Der Plan sei der detaillierteste, der jemals für das Projekt einer Unabhängigkeit vorgelegt worden sei. Der Bericht umfasst 670 Seiten.

   "Ein unabhängiges Schottland wird aus einer Position der Stärke starten und unter vielversprechenderen Bedingungen unabhängig werden, als jedes andere Land in der Geschichte", sagte Salmond vor Medienvertretern aus der ganzen Welt. Der Chef der patriotischen Scottish National Party erklärte, der Plan versuche eine Antwort auf 650 Fragen zu geben, die die Wähler eingereicht haben. Es gebe allerdings, so Salmond, letztlich nur eine große Frage: "Glauben wir daran, dass beste Volk für diese große Entscheidung über die Zukunft zu sein."

   Harsche Kritik kam vom früheren britischen Schatzkanzler Alistair Darling, der selbst Schotte ist. "Dieses Weißbuch ist reine Fiktion", sagte der Labour-Politiker und Anführer der Gegenkampagne für den Verbleib Schottlands im Schoße des Vereinigten Königreichs. "Es strotzt vor falschen Versprechungen und Behauptungen. Damit das Vereinigte Königreich zu verlassen, wäre ein Sprung ins Dunkel", legte Darling nach.

   Am strittigsten ist die Frage, ob Schottland das Pfund behalten dürfte, wenn es in die EU eintritt. Denn eigentlich gilt für alle Neumitglieder das Ziel, sich dem Euro anzuschließen, wenn auch ohne genaue Terminvorgabe. Salmond glaubt nicht, dass Schottland in den Währungsblock gezwungen würde.

   London argumentiert, dass ein unabhängiges Schottland seine Rechnungen nicht weiter in Pfund Sterling bezahlen könne. Wegen der Exporte von Öl und Gas aus der Nordsee seien die dann getrennten Volkswirtschaften zu unterschiedlich, um eine gemeinsame Geldpolitik der Bank of England zu vertragen. "Unabhängigkeit heißt, aus der Währungsunion des Vereinigten Königreichs auszutreten und das Pfund aufzugeben. Der einzige Weg für Schottland, das Pfund zu behalten ist, im Vereinigten Königreich zu bleiben", erklärte die Regierung in London.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   November 26, 2013 09:56 ET (14:56 GMT)

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