Schott streicht Dünnschicht-Solarmodul-Produktion in Jena

    JENA/MAINZ (dpa-AFX) - Der Mainzer Schott-Konzern schließt die Produktion von Dünnschicht-Solarmodulen in Jena und verabschiedet sich damit nach elf Jahren aus der Photovoltaik-Branche. Als Grund für das Aus, von dem 150 Mitarbeiter betroffen sind, nannte das Unternehmen am Montag die "nach wie vor angespannte Marktsituation in der Photovoltaikindustrie". Das habe sich auf Nachfrage und Preise ausgewirkt. Schott suche derzeit gemeinsam mit den Sozialpartnern nach Lösungen für die Betroffenen, um betriebsbedingte Kundigungen zu vermeiden.

    In Jena arbeiten nach der Schließung noch 520 Menschen für Schott, sie stellen unter anderem Gläser für den Brandschutz, schusssichere Gläser sowie Deckgläser für Handys her. Diese Bereiche hätten sich erfolgreich entwickelt, hieß es. Insgesamt zählt der Spezialglashersteller Schott 15 500 Mitarbeiter.

    Die Solarsparte von Schott hatte vor Jahren als einer der Hoffnungsträger des Konzerns gegolten. 2008 war sogar geplant, sie an die Börse zu bringen, doch die Finanzkrise vereitelte das.

    Mit dem Aus in Jena ist das Thema Solar für Schott aber nicht abgeschlossen - das Unternehmen ist noch im Bereich Solarthermie tätig. Im bayerischen Mitterteich und im spanischen Sevilla stellen insgesamt 230 Mitarbeiter noch bestimmte Bauteile ("Receiver") für Solarwärme-Kraftwerke her, die Strom aus Sonnenwärme machen. "Das läuft weiter", sagte ein Sprecher. Die Receiver produziert Schott seit den 1980er Jahren. Das Photovoltaik-Engagement des Konzerns hatte dagegen 2002 begonnen, als Schott mit RWE das Joint Venture RWE Schott Solar gründete./jes/DP/kja