14.08.2015 15:38:45
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Schäuble zeigt sich zuversichtlich für Ergebnis zu Griechen-Hilfe
Von Andreas Kißler
BRÜSSEL/BERLIN (Dow Jones)--Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat kurz vor dem Beginn der Sitzung der Euro-Finanzminister zu Griechenland Optimismus demonstriert. "Ich bin eigentlich ganz zuversichtlich, dass wir heute zu einem Ergebnis kommen werden", sagte Schäuble zu Journalisten bei seinem Eintreffen zu der Sitzung in Brüssel und fügte an: "Die Vorbereitungen sind ja ganz gut vorangekommen."
Deutschland will bei dem Treffen laut Schäuble darauf achten, dass die zur Diskussion stehende Programmvereinbarung den Beschlüssen des jüngsten Euro-Gipfels zur Griechenlandhilfe entspricht. Der Finanzminister kündigte dies aber nur abstrakt an, ohne Details zu nennen. Die Eurogruppe will bei ihrer Sitzung über die Bedingungen der geplanten Hilfen für Griechenland im Volumen von 86 Milliarden Euro sprechen.
Schäuble bestand auf einem Bekenntnis des IWF zu dem Programm. "Dann müssen wir schauen, dass wir ein klares Commitment, ein möglichst verbindliches Commitment des IWF haben", sagte er. "Das ist für uns Voraussetzung." Dass dies erreichbar sein müsse, sei immer so gesagt worden. Schäuble ließ in dieser Frage aber auch Kompromissbereitschaft erkennen. "Natürlich hat der IWF seine eigenen Regeln, aber wir werden da einen Weg finden müssen." Finde man keine Lösung, werde es eine weitere Brückenfinanzierung geben.
Unter anderem werde man auch "über die Höhe der einzelnen Zahlungsbeiträge diskutieren müssen", sagte Schäuble weiter. "Aber ich glaube eigentlich, dass wir auch am Ende dieses Tages ein Ergebnis haben werden."
Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem erwartete allerdings, das heutige Treffen werde "kein kurzes" sein. Die Schuldentragfähigkeit Athens sei "immer noch ein Punkt wesentlicher Besorgnis", besonders für den IWF. Der IWF und die Finanzminister würden diese Frage im Oktober überprüfen, "sodass der IWF im Oktober an Bord kommen kann", erklärte der niederländische Finanzminister. "Das ist für uns sehr wichtig." Deutschland hatte bereits im Vorfeld darauf bestanden, dass der IWF an Bord bleibt.
Frankreichs Finanzminister Michel Sapin verlangte, bei der Sitzung müsse eine Entscheidung getroffen werden, um die Hilfen zu ermöglichen. "Unser Kalender sieht vor, heute das dritte Hilfsprogramm in Gang zu setzen." Griechenland habe seine politische Verantwortung demonstriert. Sein Luxemburger Amtskollege Pierre Gramegna betonte, nach einer Vereinbarung des dritten Hilfspakets habe man "einige Wochen" Zeit, um über Schuldenerleichterungen zu reden. "In den letzten vier Wochen ist mehr geschehen als in den letzten sechs Monaten", lobte auch er Athen.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/bam
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August 14, 2015 09:34 ET (13:34 GMT)
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