22.03.2016 15:49:47
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Schäuble will vor europäischer Einlagensicherung Risiken reduzieren
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)-- Der deutsche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat sich gegen eine Zusammenlegung nationaler Bankeinlagensicherungssysteme in Europa zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen. Bei einem öffentlichen Vortrag in Frankfurt sagte Schäuble, dass zuerst einige Risiken abgebaut werden müssten, ehe die verbleibenden Risiken vergemeinschaftet werden könnten.So müsse nach Auffassung des deutschen Finanzministers die Regulierung der Staatsanleihen in Bankbilanzen geändert werden. Für diese Papiere müssten die Banken seiner Meinung nach Eigenkapital vorhalten. Zudem müsse die sogenannte Großkreditregel angewendet werden, laut der Banken bei Krediten an einen einzelnen Kreditnehmer nicht mehr als 25 Prozent ihres Eigenkapitals einsetzen dürfen. "Das Ziel der Bankenunion werden wir nicht erreichen, wenn wir nur die Risiken nur vergemeinschaften, sondern nur, wenn wir erst die Risiken reduzieren", sagte der Bundesfinanzminister.
Der von den Regulierungsbehörden verfolgte Plan, Staatsanleihen ihre regulatorischen Privilegien zu nehmen, wird vor allem aus Südeuropa heftig kritisiert. Aber auch Vertreter der deutschen Kreditwirtschaft haben sich kritisch geäußert. Zu den auch damit zusammenhängenden Rufen nach einer "Regulierungspause" sagte der Bundesfinanzminister: "Die Frösche haben, wenn man den Sumpf trocken legt, auch immer mal das Bedürfnis, dass man eine Pause macht."
Schäuble sagte aber andererseits, die Bankenregulierung dürfe nicht die Fähigkeit des Finanzsektors beeinträchtigen, seine eigentliche Aufgabe zu erfülle, nämlich die Finanzierung der Realwirtschaft. Man müsse immer schauen, ob es zu viel oder zu wenig Regulierung gebe.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com DJG/hab/kgb(END) Dow Jones Newswires
March 22, 2016 10:44 ET (14:44 GMT)
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