17.07.2015 12:41:45
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Schäuble stimmt Abgeordnete auf harte Jahre für Griechenland ein
Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Der Problemfall Griechenland wird die Eurozone nach den Worten von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble noch Jahre beschäftigen. Athen müsse in einem letzten Versuch jetzt seine Politik ändern, um die Bedingungen für die Mitgliedschaft in der Währungsunion zu erfüllen, sagte der Minister am Freitag vor der Abstimmung über neue Verhandlungen mit Griechenland im Bundestag. Noch immer sei die Verwaltung viel zu teuer und das Rentenniveau liege weiter über dem vergleichbarer Systeme.
"Denn es geht nicht, ohne dass Griechenland sehr grundlegende Reformen und zwar jetzt auf den Weg bringt", forderte Schäuble. Während seiner Rede wurde er immer wieder durch Zwischenrufe unterbrochen. Die Opposition warf ihm vor, mit seinem Vorschlag eines zeitweisen Euro-Aus Europa an den Abgrund geführt zu haben.
Schäuble verteidigte sich und erklärte, er habe sich in den letzten Jahrzehnten in der Politik abgehärtet. Den von Ökonomen und der Opposition geforderten Schuldenschnitt lehnte er erneut ab. Deshalb müsse das dritte Programm ein "noch schwierigeres sein" als die vergangenen beiden, damit Athen ohne Schuldenschnitt Mitglied der Eurozone bleiben könne. Nur so könne das Land irgendwann an die Finanzmärkte zurückkehren.
Er erbat von den Abgeordneten die Zustimmung, allen Zweifeln zum Trotz Verhandlungen über ein neues Programm aufnehmen zu können. "Es ist ein letzter Versuch, um diese außergewöhnlich schwierige Aufgabe zu erfüllen", sagte der Finanzminister.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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July 17, 2015 06:11 ET (10:11 GMT)
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