Schäuble kennt keine neuen Vorschläge aus Athen

   Von Andreas Kißler

   BERLIN (Dow Jones)-- Der deutsche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich bei seinem Eintreffen zur Sondersitzung der Eurogruppe zu Griechenland skeptisch zu einer schnellen Einigung gezeigt.

   "Ich kenne keine neuen Vorschläge", sagte Schäuble in Brüssel. "Der Stand ist für mich derselbe wie am Donnerstag."

   Zuvor hatte sich vor den möglicherweise entscheidenden Sitzungen zur Zukunft Griechenlands ein verhaltener Optimismus breit gemacht, dass es doch noch zu einer Lösung in dem seit Monaten andauernden Schuldenstreit mit Athen kommen könnte. Die EU-Kommission hatte zunächst überraschend positiv auf die am Sonntag übermittelten neuen Reformvorschläge des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras reagiert und diese als "gute Grundlage" bezeichnet.

   Doch Schäuble dämpfte diesen Optimismus empfindlich. "Wir haben bisher keine substanziellen Vorschläge bekommen", stellte der deutsche Finanzminister klar. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) habe nichts erhalten. "Deshalb werden wir für einen Euro-Summit keine angemessene Vorbereitung liefern können", sagte Schäuble mit Blick auf den am Abend geplanten EU-Sondergipfel zu Griechenland. "Ohne eine Vorbereitung wird er relativ wenig bringen können."

   Die Verhandlungen mit Griechenland treten am Montag in ihre entscheidende Phase. Den ganzen Tag sind Treffen geplant. Bereits am Morgen sprach Tsipras mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, bevor am Mittag die Euro-Finanzminister zu ihrer Sitzung eintrafen. Am Abend treffen sich dann die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union zu ihrem Sondergipfel.

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   June 22, 2015 07:21 ET (11:21 GMT)

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