"Noch viel zu tun" 08.03.2016 13:21:50

Schäuble erwartet Abschluss griechischer Überprüfung im April

"Heute fährt die Troika wieder hin", sagte Schäuble bei einer Pressekonferenz nach Beratungen der EU-Finanzminister in Brüssel. "Ich glaube nicht, dass sie diese Woche ein Ergebnis erzielen wird", fügte er aber an. Der deutsche Finanzminister ging davon aus, "dass wir im April das erreichen" - nach dem deutschen und vor dem griechischen Osterfest.

   Mit einem solchen Abschluss werde Griechenland wieder ein Stück im Vertrauen der Finanzmärkte gestärkt. "Da ist noch viel zu tun, aber es geht ja in die Richtung", hob Schäuble hervor. "Das war das klare Signal der gestrigen Eurogruppe." Auch sein griechischer Amtskollege Euklid Tsakalotos wisse dies. "Griechenland hat eine Menge auf den Weg gebracht", lobte Schäuble. Die Verhandlungen seien allerdings wie immer schwierig.

   Der deutsche Finanzminister stellte ausdrücklich Zypern, dessen erfolgreichen Abschluss des Hilfsprogramms die Finanzminister beschlossen, als positives Beispiel auch für Griechenland heraus. Vor den in dem Land ergriffenen Reformen müsse man "einen großen Respekt" haben. "Das alles zeigt, dass das der richtige Weg ist, und dass die europäische Rettungspolitik, wenn sie nur implementiert wird, auch wirkt."

   Bereits bei seinem Eintreffen zu der Sitzung der Eurogruppe am Montag in Brüssel hatte Schäuble es allerdings abgelehnt, einen Zusammenhang zwischen der griechischen Belastung durch die Flüchtlingskrise und dem Stabilisierungsprogramm herzustellen, auf dessen Grundlage die Gläubiger Athens insgesamt 86 Milliarden Euro zugesagt hatten, die in Tranchen ausgezahlt werden.

   "Griechenland braucht jede Unterstützung in der Migrationsherausforderung", meinte Schäuble. Wer aber daraus einen Zusammenhang zu dem Reformprogramm herstelle, "der übersieht, dass es bei diesem Stabilisierungsprogramm ja um nichts anderes geht als Griechenland zu helfen, wieder auf einen Pfad nachhaltigen Wachstums zu kommen". Man müsse zwar auch die innenpolitische Situation in dem Land berücksichtigen, dürfe aber die beiden Themen nicht vermischen.

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)

Weitere Links:

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!