27.05.2015 22:21:45

Verhandlungen mit Athen laut Schäuble nicht viel weiter gekommen

   Von Andreas Kißler

   DRESDEN (Dow Jones)-- Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat Aussagen aus Griechenland widersprochen, die Verhandlungen der Geldgeber mit dem Land stünden kurz vor einem Abschluss. Die Verhandlungen seien noch nicht sehr viel weitergekommen, sagte er im Interview mit den ARD-Tagesthemen laut der Internetseite des Senders.

   "Genaues weiß man nicht", erklärte Schäuble auf die Frage nach der Finanzlage des Landes. Man höre ja immer aus Griechenland positive Nachrichten. "Allerdings in der Sache sind die Verhandlungen zwischen den drei Institutionen und der griechischen Regierung noch nicht sehr viel weiter gekommen," erklärte der Finanzminister. "Deswegen bin ich immer ein bisschen überrascht, dass aus Athen immer so gesagt wird, wir stünden kurz vor einer Einigung."

   Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte zuvor die Einschätzung geäußert, Griechenland stehe kurz vor einer Einigung mit seinen internationalen Geldgebern.

   Schäuble gab das Interview vom Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industrieländer (G7).

   Schäuble verteidigte das Vorgehen der Geldgeber auch erneut gegen Kritik. "Was wir machen, entspricht dem internationalen Standard und den internationalen Erfahrungen", sagte er. Der Internationale Währungsfonds (IWF), mit dem man eng zusammenarbeite, habe "mehr Erfahrungen als irgend jemand sonst, wie man Staaten, die lange über ihre Verhältnisse gelebt haben, wieder so restrukturiert, dass sie auf die Beine kommen".

   An dem Treffen in Dresden nehmen auch IWF-Chefin Christine Lagarde sowie Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem, EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici und der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, teil.

   Dort soll das Thema Griechenland nach den Planungen der deutschen Gastgeber nur eine untergeordnete Rolle spielen. Die Berichte, Athen stehe kurz vor einer Einigung mit seinen Geldgebern, könnten der Diskussion allerdings deutlich mehr Dynamik geben als vorhergesehen.

   Bei einem Vorbereitungstreffen von Spitzenfunktionären am Mittwoch in Dresden nahm das Thema Griechenland jedoch nur wenig Raum ein. Es sei nur "kurz" angesprochen worden, sagte ein Teilnehmer. "Das waren aber nur wenige Sätze".

   Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

   DJG/ank/raz

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   May 27, 2015 15:50 ET (19:50 GMT)

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