Kritik an Athener Regierung 27.05.2015 11:44:45

Schäuble erhöht Druck: Griechenland muss über Zukunft im Euro entscheiden

"Wir haben gesagt, wir helfen euch, aber ihr müsst finanziell wieder auf eigene Beine kommen. Das ist die Philosophie des Rettungsprogramms. Die neue Regierung sagt: Wir wollen den Euro behalten, aber wir wollen das Programm nicht mehr. Das passt nicht zusammen", kritisierte der Minister in einem Gespräch mit der Wochenzeitung Zeit.

   In einer von der Wochenzeitung initiierten Diskussion mit dem US-Wirtschaftsprofessor Kenneth Rogoff meinte er zu den von Rogoff vorgeschlagenen Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland: "Ich will dazu nur so viel sagen: Die Entscheidung über Kapitalverkehrskontrollen obliegt allein den Mitgliedsstaaten." Rogoff zufolge könnte sich Griechenland durch eine Einschränkung des Kapitalverkehrs für fünf oder zehn Jahre Zeit verschaffen, um seine Wirtschaft zu sanieren. De facto sei dann ein Euro in Griechenland "weniger wert als ein Euro in Deutschland oder Frankreich".

   Auf die Frage, ob in Deutschland und Europa ein stärkerer Anstieg der Preise sinnvoll sei, sagt Schäuble: "Die Inflationsrate liegt derzeit unter dem Stabilitätsziel der EZB, also: Ja." Die EZB will die Inflationsrate nahe, aber unter zwei Prozent halten. Im April lag die Teuerung in der Eurozone bei 0 Prozent, in Deutschland bei 0,5 Prozent. Skeptisch zeigte sich Schäuble zur Idee einer Abschaffung des Bargelds, wie sie Rogoff und andere Ökonomen fordern.

   DJG/smh/brb

   Dow Jones Newswires

FRANKFURT

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