23.08.2013 10:54:32

Schäuble: EZB-Billiggeld kann "nicht ewig währen"

    DÜSSELDORF/JACKSON HOLE (dpa-AFX) - Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat das Billiggeld-Versprechen der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frage gestellt. Die Niedrigzinsphase könne "nicht ewig währen", sagte Schäuble dem "Handelsblatt" (Freitag). Er rechne bei einer wirtschaftlichen Erholung mit Zinserhöhungen. Die jüngsten Wirtschaftsdaten und Frühindikatoren hatten eine verbesserte konjunkturelle Lage im Euroraum signalisiert.

    Das EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny hat eine geldpolitische Straffung allerdings zunächst ausgeschlossen. Zwar sagte der österreichische Notenbankchef am späten Donnerstagabend am Rande des Notenbanktreffens in Jackson Hole: "In der Eurozone gibt es aktuell eine schwache konjunkturelle Erholung, aber es ist eine Erholung". Er schob allerdings sogleich nach, dass dies wohl keine Auswirkung auf die Geldpolitik haben werde.

    Erst im Juli hatte EZB-Chef Mario Draghi eine langfristige Zinsprognose, im Fachjargon "Forward Guidance" genannt, abgegeben. Draghi versprach den Märkten einen rekordtiefen Zinssatz von 0,5 Prozent oder sogar darunter für "einen längeren Zeitraum". Eine weitere Lockerung ist laut EZB-Rat Nowotny angesichts der zuletzt robusten Konjunktur unangebracht: "Ich sehe derzeit nicht viele Argumente, die für eine Zinssenkung sprechen", so der Österreicher in Jackson Hole./hbr/jkr