05.04.2016 20:24:41
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Schaeffler-Aktionäre sind über 'Billig-Platzierung' vergrätzt
Wie Christian Riemann, Fondsmanager bei Veritas Investment, sagt, entspricht der Schlusskurs in etwa dem Abschlag von rund 6 Prozent im Vergleich zum Endstand von Montag und damit dem Ausgabepreis für die Vorzugsaktien. Denn die Schaeffler Verwaltungs GmbH hat sämtliche noch gehaltenen Vorzugsaktien der Schaeffler AG verkauft; das Paket entsprach 14,2 Prozent des Grundkapitals der Aktiengesellschaft. Laut verschiedenen Händlern wurden die Papiere für 13,10 bis 13,50 Euro institutionellen Investoren angeboten - der Zuschlag erfolgte letztlich bei 13,10 Euro. Mit den eingenommenen 1,24 Milliarden Euro sollen Schulden abgebaut werden.
'KURSABSCHLAG SEHR GROSS'
"Der Abschlag ist im Vergleich zum gestrigen Schlusskurs von 13,91 Euro schon sehr groß gewesen", kommentierte Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner. "Das zeigt, wie schwierig die Platzierung im beschleunigten Bookbuilding-Verfahren gewesen ist." In einem solchen Orderbuch-Verfahren wird zunächst die Preisvorstellung der potenziellen Investoren ermittelt und dann eine Preisspanne und ein kurzer Zeichungszeitraum vorgegeben, in dem Interessenten bieten können. Am Ende der Frist wird entschieden, welche Bieter die Aktien zu welchem Preis erhalten.
Aus Kreditsicht sei die Platzierung in jedem Falle positiv und komme letztlich nicht überraschend, sagte Credit-Research-Analyst Gerhard Wolf von der Landesbank Baden-Württemberg. Das Kreditprofil der Holding, das durch die hohe Bewertung der Beteiligung am Reifenhersteller Continental sowie dem Anteil an der Schaeffler AG zudem bereits "attraktiv gepreist" sei, werde dadurch weiter verbessert.
MEHR PAPIERE FREI HANDELBAR
Interessant ist der Schritt laut Wolf darüber hinaus auch für die Aktiengesellschaft, da nun weitaus mehr Papiere frei handelbar seien. "Auch wenn der Aktienkurs aktuell unter Druck geraten ist, bietet die breitere Streuung der Aktien langfristig Vorteile."
"Damit ist Schaeffler nun ein optimaler MDax-Kandidat", resümierte Händler Lipkow. Allerdings könne die Fantasie einer möglichen Indexaufnahme den enormen Abschlag nicht so schnell vergessen machen. Riemann gab zu bedenken, dass sich an den Eigentumsverhältnissen letztlich nichts verändert habe. Denn die Schaeffler Holding halte auch weiterhin indirekt alle Stammaktien der Schaeffler AG.
dpa-AFX
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