Peugeot Aktie
WKN: 852363 / ISIN: FR0000121501
30.07.2014 15:17:32
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Sanktionen gegen Russland könnten Autobranche hart treffen
Von William Boston
BERLIN--Die gegen Russland verhängten verschärften Sanktionen könnten die Autobranche in diesem Jahr ähnlich hart treffen wie die Finanzkrise vor einigen Jahren. Dies würde die Pläne der Autohersteller zur Belebung des Europageschäfts stören, sagen Experten.
Führende Autokonzerne wie Ford Motor Co, General Motors Co, Toyota, Renault SA und PSA Peugeot Citroen haben in den vergangenen Jahren in Europa hohe Verluste angehäuft. Ihre Hoffnungen ruhten auf den schnell wachsenden Märkten Russland und Türkei.
Die Strategie wird nun möglicherweise nicht aufgehen. Denn die USA und Europa haben gegen Russland eine härtere Gangart eingelegt. Die Abschwächung der russischen Konjunktur und die Erosion des Rubels hinterlassen eine große Delle beim Autoabsatz.
Im vergangenen Jahr kauften die Russen rund 2,8 Millionen Autos, 2000 waren es erst 945.000 gewesen. Ein Spitzenwert war in 2008 mit 2,85 Millionen Einheiten verzeichnet worden. Dann traf die Finanzkrise das Land, der Absatz brach auf 1,47 Millionen Pkw ein. Einige Branchenexperten befürchten nun nach den verschärften Sanktionen einen erneuten Kollaps.
Im ersten Halbjahr 2014 ist der Absatz bereits um knapp 8 Prozent gesunken, im Juni allein brach er um 17,4 Prozent ein. Dies ließ bereits die Alarmglocken schrillen. Die Verkäufe könnten im zweiten Halbjahr deutlich zurückgehen, wird befürchtet.
Da die Sanktionen sich erst im Laufe der nächsten Wochen in der russischen Wirtschaft bemerkbar machen werden, müsse mit einer Verstärkung des Absatzrückgangs im russischen Automarkt gerechnet werden, sagt der Automobilforscher Ferdinand Dudenhöffer.
Hart treffen werde es vor allem Volumenhersteller wie Volkswagen AG, Ford Europa und die GM-Tochter Opel. Premiumproduzenten wie Mercedes-Benz, BMW und die VW-Tochter Audi würden weniger in Mitleidenschaft gezogen.
Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte Reportern in der vergangenen Woche gesagt, dass die Mercedes-Verkäufe in Russland gegen den Trend in diesem Jahr bisher um 20 Prozent gestiegen seien.
Dudenhöffer zufolge ist von den deutschen Pkw-Produzenten Opel am stärksten von Russland abhängig. Die gerade neu geschaffene Opel-Gruppe umfasst neben den Marken Opel und Vauxhall (in Großbritannien) nun auch Chevrolet. Opel verkaufte vergangenes Jahr in Russland 257.583 Pkw und kam damit auf einen Marktanteil von 9,3 Prozent.
Die Ukraine-Krise werde den Neuordnungsprozess von Opel beeinträchtigen, stellte der Experte fest.
Ford Europa habe einen Anteil von weniger als 10 Prozent am russischen Markt, Volkswagen insgesamt bringt es auf 10,3 Prozent. Die VW-Tochter Skoda verkauft 12,2 Prozent ihres Gesamtabsatzes in Russland.
Das Problem für Volkswagen sei nicht der absehbare Einbruch der Verkäufe. Die Wolfsburger haben vielmehr erheblich in den Ausbau der Kapazitäten in dem land investiert. Bei einer deutlichen sinkenden Nachfrage hätte der Konzern dann mit hohen Überkapazitäten zu kämpfen.
"Russland wird Opel, Ford und VW Kopfschmerzen bereiten", so das Fazit von Dudenhöffer.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/bam/smh
(END) Dow Jones Newswires
July 30, 2014 09:17 ET (13:17 GMT)
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