19.08.2014 11:59:00
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Sanktionen - Russland pfeift schon auf 500 Tonnen Österreich-Äpfel
Die gesamte Apfel-Erntemenge in der EU - also in allen 28 Mitgliedsstaaten - dürfte 12 Millionen Tonnen erreichen. Das wäre eine Vollernte, hieß es indes vom Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG) in einer Mitteilung gegenüber der APA. In Südtirol alleine wird eine Ernte von knapp 1,2 Millionen Tonnen heuer erwartet - "ein Spitzenergebnis".
Den aktuell größten "Unsicherheitsfaktor in der Herbstvermarktung" bietet laut VOG die zu erwartende Rekordernte von 3,5 Millionen Tonnen Äpfeln in Polen.
Laut VOG-Direktor Gerhard Dichgans ist Russland gerade für Polen der allererste Absatzmarkt bei Äpfeln, bisher habe Moskau jährlich 500.000 bis 700.000 Tonnen Äpfel von dort importiert. Angesichts der zu erwartenden "Vollernte" in Europa würde das "labile Gleichgewicht am europäischen Apfelmarkt" infrage gestellt werden können. "Andererseits muss Russland die fehlende Importe aus Polen und Europa mit dem Import aus anderen Regionen ersetzen", beruhigte der Südtiroler etwas. Das bedeute, das Mengen von anderen Märkten abgezogen würden. "In der Summe handelt es sich um eine globale Verschiebung der Warenströme, bei der noch nicht klar ist, wer Verlierer und wer Gewinner sein wird."
Eine Schlussfolgerung könne aber schon heute gezogen werden, so Dichgans, "nämlich dass Überseeäpfel in Zukunft immer weniger Platz auf dem europäischen Markt finden werden und sich Europa mehr und mehr selbst versorgen wird".
Der Apfelverbrauch pro Kopf belief sich laut aktueller Versorgungsbilanz des Landwirtschaftsministeriums in Österreich zuletzt auf 19,5 Kilo pro Jahr. Minister Andrä Rupprechter (ÖVP) rief heute wie manch anderer EU-Amtskollege dazu auf, mehr heimische Äpfel zu konsumieren.
(Schluss) phs/kan

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