Hohe Neuaufträge warten |
22.08.2013 12:52:00
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SBO im Halbjahr mit einem Viertel weniger Nettogewinn
Laut Vorstandschef Gerald Grohmann hat sich der Aufwärtstrend bei den Auftragseingängen im zweiten Quartal gefestigt, nachdem der Start im Jahr 2013 zurückhaltend gewesen war. Der kontinuierliche Lagerabbau bei den Kunden in den letzten Monaten habe wieder zu steigenden Bestellungen geführt.
Der Auftragseingang lag im Halbjahr mit 201,8 Millionen Euro zwar unter dem historischen Hoch vom Erstsemester 2012 (276,9 Millionen Euro), aber über jenem des zweiten Halbjahrs 2012, hieß es in einer Ad-hoc-Aussendung. Für Ende Juni wird der Auftragstand mit 112,5 Millionen Euro beziffert, davon reichten einige Aufträge bis ins Jahr 2014.
Im Ausblick verweist SBO auf den von Marktanalysten für 2013 erwarteten Anstieg der Ausgaben für Exploration und Produktion von 9,9 Prozent gegenüber 2012. Das sollte zu einer anhaltend regen Bohrtätigkeit und damit einem weiteren Lagerabbau bei Hochpräzisionskomponenten bei den SBO-Kunden führen, heißt es. Angebot und Nachfrage am internationalen Ölmarkt seien derzeit offenbar gut ausbalanciert, die steigende Nachfrage nach Öl und Gas werde unverändert von den Emerging Markets getragen.
Mit einer "minimalen Nettoverschuldung", einem hohen Cash-Flow und anhaltend attraktiven operativen Margen sieht sich SBO "eine stabile Basis für weiteres Wachstum". Zur Jahresmitte sank die Nettoverschuldung im Jahresabstand um 72,7 Prozent von 68,1 auf 18,6 Millionen Euro. Dies wird u.a. auf einen starken Cash-Flow aus laufender Tätigkeit im ersten Halbjahr 2013 von 67,6 Millionen Euro (nach 37,9 Millionen Euro von Jänner bis Juni 2012) zurückgeführt. Das Gearing verbesserte sich damit auf 5,1 Prozent (gegenüber 9,5 Prozent Ende 2012). Der Mitarbeiterstand lag per 30.6. mit 1.540 um 2,2 Prozent niedriger als ein Jahr davor (1.575).
Stabiles Umfeld erlaubt weiter hohe Neuaufträge
SBO hat gute Chancen, die Auftragseingänge wie auch schon in den vergangenen beiden Quartalen weiter zu steigern oder zumindest gleich hoch halten zu können. Grohmann verwies am Donnerstag im Gespräch mit der APA auf das momentan stabile Marktumfeld, was die schon seit Anfang 2013 starken Aktivitäten der Öl- und Gasbohrungen international und auch den anhaltend hohen Ölpreis betrifft. Zudem werde von den Kunden dieses Sektors der Rückstau durch frühere zu euphorische Überbestellungen - was SBO 2012 zu einem Rekordjahr verholfen hat -, weiterhin schrittweise abgebaut.
Prognosen zum Auftragseingang im 3. und 4. Quartal seien naturgemäß schwierig, wegen des politischen Umfelds und weil man in einer zyklischen Branche tätig sei. Aus jetziger Sicht sehe es aber gut aus, so Grohmann. In den ersten Wochen des Zeitraums Juli bis September habe sich der positive Trend fortgesetzt. Die Auftragseingänge bei SBO haben sich heuer - nach dem Tiefpunkt in Q4 mit 84 Mio. Euro - von Vierteljahr zu Vierteljahr verbessert, im 1. Quartal auf 93 Mio. und zuletzt im 2. Quartal auf 108 Mio. Euro.
Die Internationale Energie-Agentur (IEA) sehe die Nachfrage global heuer um 0,9 Mio. Fass täglich wachsen, 2014 sogar um 1,2 mb/d, ist Grohmann zuversichtlich. Das sei guter Durchschnitt. Auch die US-Wirtschaft erhole sich, sagt der SBO-Chef. Die Emerging Markets - die vor allem das Nachfrageplus bei Öl und Gas tragen - sieht er nicht in eine instabile Spur einschwenken. Aber in keiner Volkswirtschaft gebe es eine lineare Entwicklung.
Auch aus Analysten-Sicht sollte SBO die in Zukunft weiter wachsende Bedeutung von Richtbohr-Verfahren zugute kommen. Heute erfolgen bereits drei Viertel der Bohrungen horizontal und direkt und nur mehr das restliche Viertel vertikal, vor zehn Jahren sei es umgekehrt gewesen, so Grohmann: "Und das ist eine Entwicklung, die weiter anhalten wird."
Jede Offshore-Anlage und auch die Fracking-Rigs (Stichwort Shale-Gas) benötigten Richtbohr- bzw. Horizontal-Bohranlagen. Das Equipment für solche Anlagen sei "technologisch anspruchsvoller, komplexer und teurer", denn es ermögliche den Kunden eine höhere Ausbeute, so Grohmann. Insgesamt lagen die Ölpreise im gesamten ersten Halbjahr jedenfalls auf einem ausreichend hohen Niveau, das bei den Abnehmern auch technologisch aufwendige Produktions- und Explorationsprojekte rentabel macht, heißt es im SBO-Halbjahresbericht.
Die Investitionen von SBO lagen im Halbjahr bei 27,6 (45,1) Mio. Euro und betrafen vor allem den Bau des neuen Bearbeitungszentrums für amagnetische Oilfield Service-Bohrstrangkomponenten am Standort Ternitz in NÖ.
Auf einem festeren Gesamtmarkt lagen die SBO-Aktien Donnerstagfrüh an der Wiener Börse kurz nach Handelsstart tiefer. Um 9.20 Uhr notierten sie mit 81,37 Euro um 0,77 Prozent unter dem Vortagesschluss, der Leitindex ATX war zur gleichen Zeit 0,42 Prozent höher.
sp/snu
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