17.04.2014 19:52:49

SAP schwach - Wechselkursbelastungen verhageln die Stimmung

Auch wenn eine allzu harsche Kritik der Analysten ausblieb, an der Börse kam SAP mit seinem Quartalsbericht nicht gut an. Wie ein Händler sagte, waren die vorgelegten Zahlen durch die Bank schwächer als erwartet. Einziger Lichtblick: Das Geschäft mit Software aus dem Internet (Cloud). Am Kursverlauf änderte das aber nichts. Die Aktien von Europas größtem Softwarehersteller (SAP) verbilligten sich zum Handelsschluss am Donnerstag als einer der schwächsten Werte im DAX um 1,20 Prozent auf 57,73 Euro, dämmten damit aber ihre noch deutlicheren Verluste aus dem frühen Handel etwas ein. Der deutsche Leitindex gewann 0,99 Prozent.

Die Walldorfer hatten im ersten Quartal erneut unter einem starken Euro gelitten. Für das zweite Quartal rechnet das Management zudem mit noch mehr Gegenwind durch Wechselkurse. In den ersten drei Monaten des Jahres waren die Gesamterlöse im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent gestiegen, ohne die Währungseffekte wären sie auf bereinigter Basis aber doppelt so schnell gewachsen. Unter dem Strich stand ein Gewinnplus von ebenfalls drei Prozent. Hoffnungsträger bleibt der Umbau des Geschäftsmodells hin zur Cloud, mit der SAP erneut punkten konnte. Der bereinigte Umsatz mit der Mietsoftware aus dem Internet war um 32 Prozent angezogen. Das Unternehmen sieht sich beim künftigen Zugpferd voll im Plan - die Umsätze seien stärker gewachsen als für das Gesamtjahr veranschlagt.

ANALYST: KURSRUTSCH VERSTÄNDLICH - LANGFRISTIG ABER POSITIV GESTIMMT

Während die Aktien von SAP an der Börse unter Druck gerieten, sind viele Analysten mit dem Softwarehersteller vollends unzufrieden jedoch nicht. Angesichts verfehlter Erwartungen bei den Lizenzerlösen und dem Ergebnis sei die negative Kursreaktion zwar nachvollziehbar, schrieb Analyst Richard Nguyen von der Societe Generale in einem Kommentar. Langfristig bleibe er aber optimistisch. Das begründete er mit der guten Marktstellung des Software-Konzerns, dessen Produktentwicklungsstrategie sowie der nicht sonderlich hohen Bewertung der Aktien.

Commerzbank-Analyst Thomas Becker verweist ferner auf die solide erfüllten Erwartungen im Cloud-Geschäft. Die Wachstumsdynamik im letztgenannten Bereich sei intakt. Unter dem Strich wertet Becker die Resultate neutral und empfiehlt weiterhin den Kauf der Papiere. Harald Schnitzer, Analyst bei der DZ Bank, hob zudem hervor, dass die ersten drei Monate traditionell das Jahresviertel mit der geringsten Bedeutung für die Gesellschaft sei. Er müsse seine Annahmen im Bewertungsmodell zwar leicht anpassen, angesichts der vielversprechenden langfristigen Entwicklung im Cloud-Geschäft bleibe der positive Anlagehintergrund aber intakt.

Dass das Potenzial der Aktie vorübergehend begrenzt sei, liege vor allem am starken Euro, aber auch an der Ukraine-Krise und der bereits bekannten - langfristig sicherlich sinnvollen - Verschiebung der Rentabilitätsziele zugunsten von Marktanteilen in der Cloud, hieß es von NordLB-Analyst Wolfgang Donie. Operativ komme der Softwarekonzern zurzeit aber gut voran, lobte er.

dpa-AFX

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