Jahresausblick bestätigt 21.10.2013 10:40:35

Niedriger Umsatzanstieg: Starker Euro belastet SAP im dritten Quartal

Zwar konnten die Walldorfer im zuletzt schwächelnden China-Geschäft wieder einen Aufschwung verbuchen, doch machten Wechselkurseffekte besonders des US-Dollars und des Yen den Großteil des Umsatzzuwachses zunichte. Dennoch gelang der SAP dank strikter Kostenkontrolle ein Gewinnsprung um rund ein Viertel. Zudem bekräftige das im Dax notierte Unternehmen den Jahresausblick, der unter Experten teilweise als gefährdet galt. Das löste an der Börse ein Kursfeuerwerk aus. Im frühen Handel setzte sich die Aktie mit einem Anstieg um 4,67 Prozent auf 56,01 Euro an die DAX-Spitze.

Analyst Mirko Maier von der Landesbank Baden-Württemberg stellte auf die Profitabilität von SAP ab. Diese sei höher zu werten als die überwiegend währungsbedingt verfehlten Umsatzerwartungen. Auch die bekräftigten Jahresprognosen beurteilt der Experte positiv. Thomas Becker von der Commerzbank bezeichnete das Zahlenwerk als "auf den ersten Blick sehr solide". Dabei hob er die Aktivitäten in der Region Europa, Naher Osten sowie Afrika (EMEA) sowie das Geschäft mit der Datenbanksoftware Hana besonders hervor.

FINANZVORSTAND BRANDT: 'DISZIPLIN ZAHLT SICH AUS'

"SAP hatte im dritten Quartal eine sehr gute Entwicklung, wenn man das zum Teil schwierige gesamtwirtschaftliche Marktumfeld und den deutlich negativen Währungseinfluss berücksichtigt", sagte Finanzchef Werner Brandt. "Unser Augenmerk auf operative Disziplin zahlt sich aus." Daher bekräftigte er die Jahresziele. Im Sommer hatte SAP das währungsbereinigte Wachstumsziel mit Software- und softwarebezogenen Dienstleistungen von 11 bis 13 Prozent gekappt und peilt seitdem nur noch ein Plus von mehr als zehn Prozent an. Der bereinigte Betriebsgewinn soll von 5,21 Milliarden Euro vor einem Jahr auf 5,85 bis 5,95 Milliarden Euro steigen.

Insgesamt legte der Umsatz lediglich um zwei Prozent auf 4,045 Milliarden Euro zu. Da die Kosten weniger wuchsen konnten die Walldorfer den Gewinn stärker ausweiten. Vor Steuern legte er um gut ein Viertel auf 1,035 Milliarden Euro zu. Unterm Strich verdiente SAP mit 762 Millionen Euro knapp ein Viertel mehr als noch vor einem Jahr.

LIZENZGESCHÄFT UNTER DRUCK

Die großen Trends in den verschiedenen Weltregionen setzten sich im dritten Quartal fort. SAP wuchs mit Lizenzsoftware in Lateinamerika stark. Mietsoftware aus dem Internet lief besonders gut in Nordamerika, welches den wichtigsten Softwaremarkt USA einschließt. US-Kunden gehören immer noch zu den schnellsten, wenn es darum geht, sich neue Technik zuzulegen.

Während das Cloud-Geschäft zulegte, ging der Lizenzumsatz, das bisherige Kerngeschäft, um fünf Prozent auf 975 Millionen Euro zurück. Neben der verhaltenen Nachfrage in Asien und großen Teilen Europas liegt dies auch am Wandel der Branche. Einige Kunden bevorzugen Mietsoftware über das Internet gegenüber traditionell vor Ort installierten Programmen. Die Folge ist: Das Stammgeschäft mit Lizenzen schrumpft, mit Cloud-Produkten geht es rasch aufwärts. Bisher hat das Cloud-Geschäft aber eine deutlich niedrigere Marge. SAP steuert bisher erfolgreich mit Kosteneinsparungen gegen.

DATENBANK HANA LEGT WEITER ZU

Auch der andere Hoffnungsträger, die superschnelle Datenbank Hana, schlage sich sehr gut, sagte Unternehmenschef Jim Snabe. Währungsbereinigt habe Hana den Umsatz zum Vorjahr beinahe verdoppelt und laufe nun bei mehr als 2.100 Kunden. "Wir sind auf dem besten Weg, die 1-Milliarde-Euro-Marke mit Hana-Softwarelösungen seit Markteinführung zu erreichen."

/fn /fbr

WALLDORF (dpa-AFX)

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