23.10.2013 12:08:31

S&P sieht wenig Wachstumspotenzial für Frankreich

    LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Ratingagentur Standard & Poor's bewertet die längerfristigen Wachstumsaussichten Frankreichs äußerst verhalten. Obwohl die zweitgrößte Volkswirtschaft des Euroraums in diesem Jahr die Rezession verlassen habe, sei der Weg hin zu einem nachhaltigen Wachstumspfad mit Risiken und Unwägbarkeiten gepflastert, heißt es in einem Länderbericht der Agentur vom Mittwoch. Kurzfristig rechnet S&P mit nicht viel mehr als wirtschaftlicher Stagnation. In der zweiten Jahreshälfte 2013 sei mit einem relativ flachen Konjunkturverlauf zu rechnen, sagte S&P-Chefvolkswirt Jean-Michel Six.

    Wichtige Frühindikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes, eine Umfrage unter Unternehmensentscheidern, hinkten der durchschnittlichen Entwicklung im Euroraum hinterher, heißt es in der Studie. Auch "harte" Daten aus der Realwirtschaft wie zur Industrieproduktion und vom Außenhandel zeichneten kein positives Bild. Das gesamtwirtschaftliche Wachstum müsse sich deutlich stärker beschleunigen, um die seit der Finanzkrise entstandene Produktionslücke zu schließen und die öffentliche Verschuldung zu reduzieren, sagte Six. Die Arbeitslosigkeit sei zwar geringer als im Durchschnitt des Währungsraums, allerdings deutlich höher als in anderen "Kernländern" Europas wie Deutschland.

    Wachstumsraten wie vor der Finanzkrise erwartet S&P zunächst nicht: 2014 dürfte die französische Wirtschaft um 0,7 Prozent wachsen, 2015 werde sich das Wachstum auf 1,4 Prozent verdoppeln. In den Jahren 1998 bis 2007 ist Frankreich laut S&P mit durchschnittlich 2,3 Prozent deutlich stärker gewachsen. Der wirtschaftliche Aufholprozess dürfte noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen, erwartet die Agentur./bgf/jsl

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