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13.05.2014 15:43:31

S&P sieht trotz vermehrter Pharmaübernahmen keine Kaufwelle

   Von Heide Oberhauser-Aslan

   Die Ratingagentur Standard & Poor's sieht trotz einiger spektakulärer Miliardendeals in der jüngsten Vergangenheit keine aus der Not geborene große Übernahmewelle auf die europäischen Pharmafirmen zurollen. Die europäische Pharmaindustrie sei jetzt nicht gezwungen, in großem Stil zuzukaufen, etwa um Schwächen in ihren Medikamentenpipelines auszugleichen sagte S&P-Ratinganalyst Olaf Toelke. Die Pipelines seien gut bestückt, die Patentklippe, darunter versteht man auslaufende Patente von ehemaligen Kassenschlagern, habe seit 2012 deutlich abgenommen.

   Er geht eher davon aus, dass die ganz große Übernahmewelle jetzt abebben wird. Die europäischen Unternehmen kämen bei sehr großen Zukäufen relativ schnell mit ihren Ratings unter Druck. "Das wollen die meisten nicht", sagte er. Die meisten Firmen wollten ihr Rating halten. Im Unterschied zu den USA sei der Finanzspielraum der europäischen Firmen kleiner. Bei ganz großen Zukäufen würden die Firmen mit größter Wahrscheinlichkeit das Rating verlieren, weil sie dann eine größere Verschuldung in Kauf nehmen müssten, meinte er. Von den 25 europäischen Pharmafirmen, für die S&P ein Kreditrating erstellt, haben 21 einen stabilen Ausblick. Das werde sich in diesem Jahr so fortsetzen, glaubt S&P.

   Für die jüngsten Megadeals sieht der Experte unterschiedliche Motivationen. Bei amerikanischen Unternehmen wie Pfizer, die die britische AstraZeneca für mehr als 100 Milliarden Dollar übernehmen will, spiele der Steueraspekt eine wichtige Rolle, sagte er. So müssten amerikanische Firmen eine sehr viel höhere Steuerquote verkraften als etwa Unternehmen in England. Daher hätten große US-Konzerne viel Geld außerhalb des Landes in Steueroasen geparkt, was irgendwann einmal ausgegeben werden müsse.

   Laut Medienberichten soll Pfizer 40 bis 50 Milliarden Dollar außerhalb der USA geparkt haben, ein Cash-Berg der weiter wächst. Zudem könne Pfizer mit dem Zukauf Schwächen in seiner Pipeline und in seinem Produktportfolio beheben.

   Im Unterschied zu europäischen Pharmafirmen blieben die US-Firmen stark fokussiert. In Europa gebe es eher diversifizierte Konzerne, etwa mit Diagnostika, Generika oder freiverkäuflichen Mitteln. Die jüngsten geplanten Asset-Tauschs in Europa etwa zwischen GlaxoSmithKline (GSK) und Novartis, die zwei Geschäftsbereiche tauschen wollen, hält der Analyst für eine gute Strategie. Die Unternehmen müssten nicht generell größer werden, meinte er. Er geht davon aus, dass europäische Pharmafirmen auch in Zukunft diversifiziert bleiben werden.

   Zuletzt hatte Bayer mit der Ankündigung, das Consumer-Health-Geschäft vom US-Konzern Merck & Co für 14,2 Milliarden Dollar zu kaufen, für Schlagzeilen gesorgt. Trotz des Milliarden-Deals hat S&P die bisherige Bewertung des Konzerns aufrecht erhalten. Die Kreditwürdigkeit wurde unverändert mit "A3" bewertet, der Ausblick aber von "positiv" auf "stabil" gesenkt.

   "Wir haben weder bei Pfizer noch bei Bayer signalisiert, dass wir herabstufen werden", sagte Toelke. Auch bei der Darmstädter Merck, die unlängst Zukäufe angekündigt hat, würde seiner Einschätzung nach das Rating im Falle eines größeren Zukaufs nicht unter Druck kommen, weil sehr viel Finanzspielraum aufgebaut wurde in den letzten Jahren. Die Unternehmen hätten mittlerweile finanzielle Reserven angesammelt und könnten sich auch Zukäufe leisten.

   Kritisch sieht der Analyst allerdings die extrem gestiegenen Kaufpreise. Das laufe schon in eine Überhitzung hinein, meinte er. Seit der Finanzkrise seien die gezahlten Multiples extrem angestiegen. Zuletzt habe dies der Zukauf von Bayer gezeigt.

   Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com

   DJG/hoa/cln

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