Herabstufungen möglich 21.08.2013 08:08:32

S&P gibt für Bankenbranche noch keine Entwarnung

Die Mehrheit der 100 europäischen Banken, die die Ratingagentur bewertet, hat einen negativen Ratingausblick. "Weitere Herabstufungen sind wahrscheinlich", sagte Stefan Best dem Handelsblatt. Zwar könnten die Banken das makroökonomische Umfeld kaum beeinflussen, aber sie könnten ihr Geschäftsmodell stabilisieren, ihre Eigenkapitalbasis stärken, ihre Refinanzierungsrisiken reduzieren und Kosten sparen.

   Eigenkapitalrenditen von 25 Prozent wie vor der Krise wird es seiner Ansicht nach auf absehbare Zeit nicht mehr geben. "Wer im Niedrigzinsumfeld eine Eigenkapitalrendite von zehn Prozent erwirtschaften kann, steht nicht schlecht da", so Best. Eine Welle der Konsolidierung sieht Best derzeit nicht aufkommen, da die Banken entweder mit sich selbst beschäftigt seien oder die derzeitigen Unsicherheiten sie vorerst noch zurückhielten.

   Der S&P-Analyst Best sieht derzeit fünf große Herausforderungen für Banken. Der ökonomische Ausblick für die Euro-Zone sei relativ schlecht, und die Refinanzierungsbedingungen für die Banken seien schwierig. Zudem belasten die verschärfte Regulierung, die in Zukunft wohl geringere staatliche Unterstützung für Gläubiger der Banken und die verschlechterte Bonität der Staaten.

   Anklang findet bei Best die Kennzahl Leverage Ratio, die Banken sicherer machen soll. Die Quote, die die gesamte Bilanzsumme ins Verhältnis zum Eigenkapital setzt, sei zwar kein Allheilmittel. Sie helfe aber, "Ausreißer zu identifizieren und Auswüchse zu begrenzen". Die derzeit in Europa diskutierte Marke von drei Prozent hält Best allerdings für "tendenziell zu niedrig".

   DJG/cbr/bam

Dow Jones Newswires

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