Verschärfte Beobachtung 18.09.2013 19:30:31

S&P droht Portugal mit Abstufung

Die Bonitätsnote des Euro-Krisenlands sei unter verschärfte Beobachtung gestellt worden, teilten die Kreditwächter am Mittwochabend mit. Die Agentur sieht es als wahrscheinlich an, dass der krisengeplagte Staat ein zweites Rettungspaket braucht.

    Derzeit bewertet S&P Portugal mit der Note "BB". Das ist die zweite Stufe des sogenannten Ramsch-Niveaus, das spekulative Anlagen kennzeichnen soll. Der Ausblick war bereits negativ, so dass eine weitere Senkung der Bonität zu befürchten war. Nun hat die Agentur den Druck nochmal erhöht und das Rating auf "Credit Watch Negative" gesetzt. Damit könnte es schon bald zu einer Abstufung kommen.

    Die Bonitätsprüfer sehen Portugals mit den EU-Partnern vereinbarte Sparziele akut in Gefahr. Die Reformmaßnahmen seien durch eine schwächelnde Wirtschaft sowie wieder aufflammende politische Risiken bedroht, heißt es in der Begründung. Zudem hebt S&P explizit die Rolle des portugiesischen Verfassungsgerichts als Problem hervor. Die Richter hatten wiederholt Gesetze zur Haushaltssanierung abgelehnt.

    Zur Abwendung einer Staatspleite hatte Portugal 2011 von der Eurozone und dem Internationalen Währungsfonds ein Hilfspaket über 78 Milliarden Euro erhalten. Dafür verpflichtete sich Lissabon zu einem strengen Sanierungskurs. Ab 2014 soll sich das Land eigentlich wieder vollständig am freien Kapitalmarkt finanzieren. Das Erreichen dieses Ziels gilt allerdings als äußerst ungewiss. S&P sieht ein erhöhtes Risiko, dass weitere Hilfen nötig werden.

/hbr/jsl

LONDON (dpa-AFX)

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