Ausschlaggebend für den stabilen Ausblick sei die Erwartung, dass Österreichs Wirtschaft von der internationalen wirtschaftlichen Erholung profitiere, die neue Regierung den strikten Konsolidierungspfad aufrecht erhalte und die österreichischen Banken auf ihre moderate Eigenkapitalausstattung fokussieren, schreibt die Agentur in ihrer Ratingbegründung.
Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) zeigte sich in einer
ersten Reaktion über die Ratingenscheidung erfreut. Die Bestätigung
sei "eine Bekräftigung dafür, dass wir mit unseren Maßnahmen den
richtigen Weg eingeschlagen haben".
"AAA" bei "ausgeprägter Verbesserung" des Budgets wieder möglich
Die US-Ratingagentur S&P hat Österreich trotz Hypo-Krise mit ihrer aktuellen Ratingbestätigung wieder Hoffnung auf das Zurückerobern des im Jänner 2012 aberkannten Spitzenratings Triple-A gemacht. Negative Ratingveränderungen könnte es bei einer Abweichung bei der Budgetsanierung oder bei einer Verschärfung der Krim-Krise mit negativen Auswirkungen auf österreichische Banken geben.
"Wir würden Österreich hinaufstufen, wenn wir eine ausgeprägte Verbesserung bei der fiskalischen Flexibilität sähen, die über das Niveau des derzeitigen Regierungsplans hinausgeht, sowie eine weitere Verbesserung bei den externen Indikatoren", schreibt die Agentur in ihrem am Freitag veröffentlichten Ratingbericht.
Eine Verschlechterung des heute bestätigten "AA+"-Ratings mit stabilem Ausblick lässt sich die US-Ratingagentur offen: "Wir könnten eine negative Ratingmaßnahme für Österreich in Betracht ziehen, wenn die neue Regierung - im Gegensatz zu unseren Erwartungen - von ihrem Budgetsanierungsplan abweicht und Budgetdefizit und Schulden dann höher als erwartet ausfallen." Unerwartete Entwicklungen in der Ukraine oder Russland mit negativen Auswirkungen für die dort vertretenen österreichischen Banken könnte ebenfalls zu einer negativen Veränderung des Ratings führen.
S&P rechnet aufgrund der für heuer geplanten Einrichtung der Abwicklungsgesellschaft für die Hypo Alpe Adria Bank mit einem Anstieg der Staatsschuldenquote von zuvor 70,5 auf 80 Prozent des BIP im Jahr 2014. "Österreichs hohe Staatsschulden und moderate Eventualverbindlichkeiten - primär wegen des Bankensektors - hemmen das Rating", heißt es im S&P-Bericht.
cri/kan
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