23.09.2014 13:57:49
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S&P: Aufstieg der AfD gefährdet Euro-Krisenpolitik
LONDON (dpa-AFX) - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat vor den Folgen eines Aufstiegs der eurokritischen AfD-Partei für die weitere Krisenpolitik in der Eurozone gewarnt. "Der zuletzt überraschend starke Zulauf deutscher Wähler für die Alternative für Deutschland (AfD), könnte die Rolle Deutschlands als Krisenmanager gefährden und die Politik im Währungsraum insgesamt schwieriger gestalten", heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie von S&P.
"Die konstruktive Rolle Deutschlands in der Euro-Schuldenkrise war zuletzt wichtig für das Vertrauen der Finanzmärkte in den Währungsraum", meinte S&P-Experte Moritz Krämer. Jedes Anzeichen einer Änderung der deutschen Haltung in der Krisenpolitik könnte das Vertrauen der Investoren in die internationalen Hilfen für angeschlagene Euroländer gefährden. Letztendlich könnte dies die Refinanzierung der Krisenstaaten an den Finanzmärkten teurer machen.
Die S&P-Experten befürchten konkret, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor dem Hintergrund des Erstarkens der AfD ihr Haltung verschärfen könnte, um enttäuschte CDU-Wähler aus dem AfD-Lager zurückzulocken. Bisher hatte das Fehlen einer nennenswerten Opposition zur Euro-Krisenpolitik in Deutschland der Regierungschefin sehr viele Freiräume gewährt.
Laut einer aktuellen Umfrage liegt die AfD mittlerweile bei bundesweit zehn Prozent der Wählerstimmen. Die rechtskonservative Partei legte im Vergleich zur Vorwoche um drei Prozentpunkte zu, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Magazins "Stern" sowie des Fernsehsenders "RTL" hervorgeht./jkr/jsl
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