Russland sendet Kompromisssignale im Gasstreit mit der Ukraine

   Von Alexander Kolyandr

   MOSKAU--Russland signalisiert ein vorsichtiges Einlenken im Gasstreit mit der Ukraine. Moskau sei bereit, eine Preissenkung zu erwägen, zuerst allerdings müsste Kiew seine ausstehenden Schulden begleichen, sagte Russlands stellvertretende Energieminister Anatoly Yanovsky. "Wir sagen, um einen Kompromiss diskutieren zu können, müssen erst die Schulden bezahlt werden." An Kiew gerichtet fuhr er fort: "Zahlt die Schulden, dann können wir uns auf etwas einigen."

   In Kiew erklärte Finanzminister Alexander Schlapak, die Ukraine sei bereit, Russland für frühere Gaslieferungen zu bezahlen, wenn der russische Gasmonopolist Gazprom einverstanden sei, den Gaspreis für 2014 auf dem Niveau zu halten, das gegen Jahresende 2013 vereinbart wurde.

   Zu dieser Zeit hatte Russlands Präsident Wladimir Putin seinem ukrainischen Amtskollegen Viktor Janukowitsch einen Rabatt auf den Gaspreis angeboten, um ihn von dem Assozierungsabkommen mit der EU wegzulocken. Fast unmittelbar nach dem Sturz Janukowitschs erhöhte Russland den Preis für seine Gasexporte in die Ukraine um mehr als 80 Prozent.

   Die Gasrechung der Ukraine ist nach Angaben von Gazprom seitdem auf eine Summe von 3,5 Milliarden US-Dollar gestiegen. Aber die Ukraine erkennt nur einen Teil der Rechnung an und verlangt eine Neuberechnung auf der Basis des alten Preises. Von Juni an will Russland Gas nur noch gegen Vorkasse in die Ukraine liefern.

   In der vergangenen Woche hat die Ukraine eine erste Hilfstranche über 3,2 Milliarden Dollar vom Internationalen Währungsfonds erhalten. Ein Teil des Geldes ist dafür gedacht, sowohl alte wie auch neue Gaslieferungen zu bezahlen.

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   May 12, 2014 09:22 ET (13:22 GMT)

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