05.06.2014 18:44:32

Russland prangert Flüchtlingsdrama in der Ostukraine an

   Von Lukas I. Alpert

   MOSKAU--Im Osten der Ukraine spielt sich aus russischer Sicht ein Flüchtlingsdrama ab - eine Einschätzung, die die Regierung in Kiew nicht teilt. Die Militäraktionen der ukrainischen Regierung im Osten des Landes trieben tausende Ukrainer zur Flucht nach Russland, sagte der russische Regierungschef Dmitri Medwedew.

   Russland versucht seit kurzem, die Militäraktionen der Regierung in Kiew gegen die prorussischen Separatisten im Osten des Landes als humanitäre Katastrophe einzuordnen. In dieser Woche hat Moskau dem Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen die Schaffung eines Sicherheitskorridors vorgeschlagen, der es Zivilisten erlaube, sich jederzeit in Richtung Russland abzusetzen.

   Gleichzeitig fordert Russland von Kiew, die Militäraktionen in der Region einzustellen. Moskau hat den Einsatz von Panzern und Kampfflugzeugen im Osten der Ukraine wiederholt als überzogen bezeichnet und als gegen die Zivilbevölkerung gerichtete Maßnahmen kritisiert. Der Westen zweifelt dagegen an der russischen Darstellung der Flüchtlingssituation und hat bislang kühl auf den Moskauer Resolutionsentwurf reagiert.

   Medwedew berichtete in Moskau davon, dass es einen anhaltenden Strom von Familien mit Kindern gebe, die alle in Russland bleiben wollten. Rund 4.000 Personen hätten bereits Asyl beantragt und wollten in Russland bleiben. Medwedew habe jenen Regionen Hilfe zugesagt, die Flüchtlinge in ihrer "sehr schwierigen Lage" aufnehmen.

   Der Gouverneur der russischen Region Rostow, die sich im Südosten an die Ukraine anschließt, sagte der Nachrichtenagentur Interfax, es seien Notunterkünfte für bis zu 2.600 Personen eingerichtet worden. Am Mittwoch hätten nach Angaben des russischen Kinderrechtsbeauftragten Pawel Astakow innerhalb von 24 Stunden 7.000 Ukrainer die Grenze nach Rostow überschritten.

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   June 05, 2014 12:12 ET (16:12 GMT)

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