22.08.2013 14:19:00

Russland bleibt trotz Gewinnrückgangs RBI-Ertragsquelle Nummer eins

Das Bankgeschäft in Russland ist für die börsenotierte österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) Hauptertragsbringer, erklärte RBI-Vorstandschef Karl Sevelda am Donnerstag bei der Halbjahrespressekonferenz. Daran ändere sich auch nichts, heißt es, obwohl im zweiten Quartal 2013 im Russland-Segment der Gewinn nach Steuern mit 101 Mio. Euro um gut ein Drittel niedriger war als heuer im ersten Quartal (156 Mio. Euro) und auch unter dem Wert vom 2. Quartal 2012 (135 Mio. Euro).

In den ersten sechs Monaten lieferte Russland 345 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 332 Mio. Euro) an Vorsteuergewinn ab, nach Steuern waren es bis Ende Juni 257 (255) Mio. Euro.

Zum Vergleich: Der gesamte RBI-Konzern-Vorsteuergewinn lag zum Halbjahr 2013 bei 467 Mio. Euro (minus 49,6 Prozent), nach Steuern waren es 311 Mio. Euro (minus 57,6 Prozent) und unterm Strich 277 Mio. Euro (minus 60,5 Prozent).

Dass im zweiten Quartal der Gewinn im wichtigen Russland-Markt um mehr als ein Viertel einbrach, bedeutete für Sevelda indes keine Trendwende in dem Markt. In Russland wurde der Personalstand aufgestockt, außerdem wurden zuletzt die Gehälter kräftig erhöht. In Russland betreibt die Bank 190 Filialen.

Russland zählt zu den Märkten, in denen die RBI auf jeden Fall weiter wachsen will. Ebenso wie in Tschechien, der Slowakei, in Rumänien und Polen sowie Österreich. Wachstumsraten wie in Zeiten vor der Krise gehörten aber der Vergangenheit an. Die Integration der polnischen Polbank hat im zweiten Quartal 2013 im Ergebnis 20 Mio. Euro an Sonderaufwendungen gekostet.

Zurückgestutzt werden aktuell die Aktivitäten in Slowenien und Ungarn. "Sehr aufmerksam" werde zudem der kroatische Markt beobachtet, so Sevelda. Ein Kauf von Balkan-Töchtern der Hyo Alpe Adria kommt für Raiffeisen nicht in Frage.

Für die ganze Gruppe meldete die RBI heute eine Quote an notleidenden Krediten (Non performing loans) bei 9,9 Prozent. Das war ein minimaler Anstieg um 0,1 Prozentpunkte seit dem Jahresende.

Für faule Kredite musste bis Juni wieder mehr zur Seite gelegt werden: Die Neudotierungen stiegen um 17,3 Prozent auf 469 Mio. Euro. Im Gesamtjahr sollten sie allerdings etwa in Höhe des Vorjahres (1 Mrd. Euro) liegen, meint die RBI. Ein Rückgang der Risikokosten sei eng mit einem nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung in der Region verbunden.

Sevelda ist seit 77 Tagen an der Spitze der RBI. Sein Vorgänger Herbert Stepic war wegen umstrittener privater Immobiliengeschäfte über Steueroasen zurückgetreten.

Mit dem Halbjahresergebnis ist Sevelda mit Blick auf das schwierige Umfeld nicht unzufrieden, wenngleich er bei einem halbierten Vorsteuergewinn natürlich nicht von einem guten Ergebnis reden könne. Das Betriebsergebnis sei nur um 2,6 Prozent auf 1,07 Mrd. Euro zurückgegangen. Im Jahresvergleich des Nettogewinns spielten einige Sondereffekte eine Rolle: Voriges Jahr fielen hohe Sondergewinne unter anderem aus Hybridanleiherückkäufen an, heuer schlugen technisch höhere Bewertungsverluste durch, weil eigene Anleihen wieder an Marktwert zugelegt haben.

Da wegen niedriger Zinsen, hoher Bankensteuern und teurer Regulierungsvorgaben die Erträge unter Druck blieben, gebe es zu deutlichen Kosteneinsparungen keine Alternative, so der Vorstand.

(Grafik 1012-13, Format 42 x 130 mm) (Schluss) rf/phs

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