Russische Notenbank senkt Leitzins trotz Rubel-Talfahrt

In Russland ist der Leitzins bereits das fünfte Mal in Folge gesenkt worden. Ende 2014 hatte er noch bei 17,0 Prozent gelegen. Das Land leidet unter internationalen Wirtschaftssanktionen und einem Verfall der Rohstoffpreise. Die Notenbank versucht mit Zinssenkungen, gegen die tiefe Rezession anzukämpfen.

Vor der Zinssenkung hatte der Kurs des Rubel die Talfahrt der vergangenen Tage wieder aufgenommen. Der Kurs für einen Dollar war über 60 Rubel gestiegen und erreichte nach der Zinssenkung bei 61 Rubel den schwächsten Kurs seit Mitte März. Experte Lutz Karpowitz von der Commerzbank hatte noch unmittelbar vor der Zinsentscheidung erwartet, dass die Notenbank ihren Zinsschritt wegen der schwachen Währung aussetzen könnte.

Seit Mitte Juli geht es mit dem Kurs der russischen Währung in der Tendenz steil nach unten. Am Mittwoch hatte die Notenbank die Käufe von Fremdwährungen zur Aufstockung der Devisenreserven vorerst eingestellt, um die eigene Währung zu stärken.

MOSKAU/FRANKFURT (dpa-AFX)