Schwaches Quartal |
05.08.2016 09:47:45
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Evonik leidet unter rückläufigen Verkaufspreisen
Für 2016 rechnet Evonik zwar weiter mit einem leichten Umsatzminus und einem Rückgang des bereinigten operativen Ergebnisses (EBITDA). Allerdings wird jetzt die obere Hälfte der bislang ausgegebenen Bandbreite von 2,0 bis 2,2 Milliarden Euro angepeilt, nach 2,47 Milliarden Euro im Vorjahr.
Nachfrage nach Evonik-Produkte bleibt hoch
Dabei setzt der Konzern angesichts der schwachen Verkaufspreise vor allem auf Mengensteigerungen. Dabei helfen sollen die im vergangenen Jahr neu in Betrieb genommenen Produktionsanlagen."Die Nachfrage nach Produkten von Evonik ist im ersten Halbjahr weltweit gestiegen", sagte Evonik-CEO Klaus Engel. In einem anspruchsvollen Umfeld sei der Absatz gesteigert worden. Das Unternehmen sei jetzt zuversichtlich, die obere Hälfte der ausgegebenen Bandbreite für das Ergebnis zu erreichen.
In den Monaten April bis Juni ging der Konzernumsatz um 7 Prozent auf knapp 3,3 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte EBITDA fiel um 11 Prozent auf 585 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente der nach BASF zweitgrößte deutsche Chemiekonzern mit 165 Millionen Euro 61 Prozent weniger als in der entsprechenden Vorjahresperiode.
Preise für Futtermitteladditive geben nach
Scharfe Einbußen bei Umsatz und Gewinn musste die Sparte Nutrition & Care hinnehmen, in der Stoffe für Konsumgüter, die Tierernährung und den Bereich Healthcare produziert werden. Hier haben sich im Geschäft mit der Tierernährung, das im vergangenen Jahr noch für einen kräftigen Gewinnanstieg sorgte, die Preise bei den Aminosäuren für die Futtermittelindustrie inzwischen deutlich abgeschwächt. Unter anhaltend hohem Wettbewerb leidet zudem weiter das Baby-Care-Geschäft.Bei Nutrition & Care fiel der Umsatz im Quartal infolge rückläufiger Verkaufspreise um 11 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zurück. Die Absatzmengen legten zu. Das bereinigte EBITDA ging um 31 Prozent auf 264 Millionen Euro zurück.
Performance Materials hält Kosten im Griff
Umsatzeinbußen trotz Mengensteigerungen musste Evonik auch in der Sparte Performance Materials hinnehmen. Dort werden polymere Werkstoffe sowie Zwischenprodukte vor allem für die Gummi- und Kunststoffindustrie hergestellt. Hier machen sich die niedrigen Rohölpreise deutlich bemerkbar, die zu rückläufigen Verkaufspreisen führten. Die Erlöse gingen um 12 Prozent auf 829 Millionen Euro zurück. Das bereinigte EBITDA stieg um 28 Prozent auf 105 Millionen Euro. Den Ergebnisanstieg begründete Evonik mit höheren Absatzmengen, einer verbesserten Rohstoffeffizienz sowie striktem Kostenmanagement. Resource Efficiency erzielt Umsatz- und Gewinnplus im Quartal Erfreulich war die Geschäftsentwicklung in der Sparte Resource Efficiency, die umweltfreundliche und energieeffiziente Systemlösungen vor allem für die Auto-, Bau-, Farben- und Lackindustrie anbietet. Die Absatzmengen legten zu, während die Verkaufspreise leicht rückläufig waren. Der Umsatz stieg um 4 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro auch dank neu hinzugekaufter Geschäfte im Vorjahr. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich um 6 Prozent auf 270 Millionen Euro. Die Sparte profitierte von höheren Absatzmengen, günstigen Rohstoffkosten und positiven Währungseffekten.Die geplante Übernahme des Spezialadditiv-Geschäfts von Air Products hat im zweiten Quartal bei Evonik zu Projektaufwendungen sowie Finanzierungs- und Währungssicherungskosten von 49 Millionen Euro geführt. Der Konzern hatte im Mai angekündigt, die Sparte des US-Konzerns für umgerechnet rund 3,5 Milliarden Euro zu kaufen.
Für Evonik ist es die größte Übernahme in der Firmengeschichte. Mit dem Erwerb steigen die Essener in dem hoch attraktiven Segment zu einem führenden Anbieter auf und gestalten zudem ihre Präsenz auf den Weltmärkten ausgewogener. Die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden steht noch aus. Mit einem Abschluss der Transaktion rechnet Evonik bislang noch in diesem Jahr.
DJG/hoa/jhe
Dow Jones Newswires
Von Heide Oberhauser-Aslan
FRANKFURT (Dow Jones)
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