13.07.2015 12:39:00

Rückkauf der EdF-Anteile wäre für Land Steiermark "äußerst fordernd"

Noch ist der Verkauf der französischen Electricite de France (EdF) Anteile an der Energie Steiermark im Ausmaß von 25 Prozent an die australische Macquarie Bank nicht in trockenen Tüchern. Doch Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) machte am Montag klar: "Aufgrund der budgetären Situation des Landes würde sich ein Rückkauf als finanziell äußerst fordernd darstellen."

Der französische Energiekonzern hatte am Sonntag bekannt gegeben, die Anteile an den australischen Infrastruktur-Fonds verkaufen zu wollen. Die Verträge stünden bereits. Da das Land Steiermark aber ein Vorkaufsrecht hat, wartete man am Montag noch auf die Verkaufs-Unterlagen der EdF. Nach Eintreffen der Verträge hat die steirische Landesregierung 60 Tage Zeit zu entscheiden. Danach seien Gespräche mit der EdF geplant. Die Chancen für einen Rückkauf seien aber gering, hieß es auf APA-Anfrage.

Schickhofer führte ins Treffen, dass durch den Verkauf an einen Dritten die bisher eingeräumten Rechte - etwa Vetorechte und ein Vorstandssitz - wegfallen würden und damit die Energie Steiermark wieder "mehr Gestaltungsspielräume" bekomme. Dennoch plädierte die steirische KPÖ und die Grünen für einen Rückkauf: "Der Zeitpunkt, die Anteile zurückzukaufen, war nie so günstig wie heute", sagte Abg. Werner Murgg (KPÖ). Die Landesregierung vergebe eine "Jahrhundertchance", denn der Kaufpreis dürfte deutlich unter 400 Mio. Euro liegen. Die hatte die EstAG damals für den Verkauf bekommen.

Grünen-Klubobmann Lambert Schönleitner sehe ebenfalls ein "grundsätzlich wirtschaftlich positives Umfeld" für einen Erwerb der 1998 an die EdF verkauften Anteile: "Wir wollen Aufklärung über die Strategie des Landes und fordern daher einen Sonderlandtag." Die steirischen NEOS sprachen sich bisher für das Gegenteil aus: Landessprecher Uwe Trummer sei für eine weitere Privatisierung von Anteilen des Landesenergieversorgers nach dem Muster Oberösterreich. Das Land solle nur 51 Prozent an der Energie Steiermark halten, den Erlös aus rund 250 bis 300 Millionen Euro bringe man in einen Innovationsfonds ein.

(Schluss) kor/kan

ISIN FR0010242511 WEB https://www.e-steiermark.com http://www.edf.com

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