14.08.2014 12:58:30
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Rosneft bittet wohl russische Regierung um Milliardenhilfe
Von Alexander Kolyandr
MOSKAU--Russlands größter staatlicher Ölkonzern Rosneft bekommt die Sanktionen des Westens zu spüren. Das Unternehmen hat die russische Regierung deshalb um Finanzhilfen in Höhe von 1,5 Billionen Rubel, umgerechnet gut 31 Milliarden Euro, gebeten. Konzernchef Igor Setschin habe dem Kreml vorgeschlagen, dass der russische Staatsfonds Rosneft-Anleihen kaufen solle, berichtete die Wirtschaftszeitung Wedomosti am Donnerstag.
Das Blatt zitiert aus einem Brief von Ministerpräsident Dmitri Medwedew, in dem er die Regierung darum bittet, den Vorschlag zu prüfen. Der Plan dürfte aber keine Unterstützung finden, sagte ein Offizieller laut der Zeitung.
Vertreter der Regierung und von Rosneft äußerten sich dazu nicht.
Die geforderte Summe von 31 Milliarden Euro entspricht in etwa der Verschuldung des Ölkonzerns. Wegen der Annektierung der Krim und der Unterstützung pro-russischer Separatisten im Ukraine-Konflikt haben die EU und die USA Sanktionen gegen Russland verhängt. So darf sich Rosneft auf dem amerikanischen Kapitalmarkt keine Kredite mehr mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten besorgen. Große europäische Banken schlossen sich den Maßnahmen an.
Setschin setzt sich schon lange dafür ein, dass sein Konzern und andere Energieunternehmen Staatshilfe erhalten, damit sie die Abhängigkeit von Kapital und Ausrüstung aus dem Ausland verringern können. Bereits im Mai warnte er die Regierung vor großen Problemen für die Branche, die als Rückgrat der russischen Wirtschaft gilt. Damals waren die meisten Sanktionen noch gar nicht in Kraft getreten.
Wie die Regierung Rosneft finanziell unterstützen soll, ist aber unklar: Ein großer Teil der rund 64 Milliarden Euro aus dem Staatsfonds ist bereits für andere Projekte eingeplant.
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August 14, 2014 06:26 ET (10:26 GMT)
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