Roiss: Gaspreisdifferenz zwischen USA und EU wird "bedeutend" bleiben

Die EU wird nach aktuellen Schätzungen bis 2035 eine steigende Importabhängigkeit bei Öl und Gas aufweisen, während die USA ihre Importabhängigkeit deutlich reduzieren können.

Der OMV-Chef beobachtet die "Fracking"-Pläne zu Schiefergas in Polen, Großbritannien und Rumänien mit Interesse. "Fracking" - die umstrittene Förderung von Erdgas aus schwer zugänglichen Gesteinsschichten - sei keine neue Technolgie. Heute gehe es darum, wie die Methode ökologisch vertretbar gemacht werden könne. Das Ziel sei im Hinblick auf die instabile politische Situation im Nahen Osten die Versorgungssicherheit bei Gas aufrechtzuerhalten. In Österreich wurden nach Protesten von Bewohnern "Fracking"-Probebohrungen der OMV im Waldviertel abgeblasen.

Siemens-Vorstand Michael Süß merkte an, dass in Deutschland schon seit 30 Jahren "gefrackt" werde. Wenn es in Europa mehr "Fracking"-Gasförderung gebe, dann hätte man gegenüber Russland eine bessere Verhandlungsposition. Der Gaspreis werde dort künstlich hochgehalten.

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) wollte in Anbetracht der kommenden Nationalratswahl sich nicht auf eine "Fracking"-Diskussion einlassen. Österreich sei nicht mit USA vergleichbar, weil hierzulande die Bevölkerungsdichte viel höher sei. Es sei klug von der EU Schiefergas-Referenzprojekte in Polen und der Ukraine zu unterstützen. Erst wenn es ein umweltfreundliches "Fracking"-Verfahren ohne Chemikalen - etwa mit Biomais - gebe und wenn alle anderen offenen Fragen geklärt seien, dann könne man eine Diskussion in Österreich starten.

(Schluss) cri/ggr/phs

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