Rio Tinto fördert trotz Preisverfall und schlechtem Wetter mehr Eisenerz

MELBOURNE (dpa-AFX) - Der britisch-australische Bergbaukonzern Rio Tinto treibt trotz des anhaltenden Preisverfalls seine Eisenerzproduktion weiter nach oben. Im ersten Quartal förderte das Unternehmen mit knapp 75 Millionen Tonnen zwölf Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie es am Dienstag in Melbourne mitteilte. Analysten hatten mit einem noch stärkeren Anstieg gerechnet, den aber nasses Wetter und die Folgen eines Wirbelsturm zunichte machten. Der Konzern bestätigte seine Prognose, wonach er in diesem Jahr erstmals 350 Millionen Tonnen Erz liefern will.

Die Erzpreise haben sich in den vergangenen zwölf Monaten angesichts der sich eintrübenden Wirtschaftsaussichten in China mehr als halbiert und befinden sich auf dem niedrigsten Stand seit der Finanzkrise. Dabei trifft die niedrige Nachfrage auf ein wachsendes Angebot. Viele Bergbaukonzerne haben in den vergangenen Jahren massiv in den Ausbau ihrer Förderung investiert. Nun versuchen sie, die Kosten zu trimmen und sich auf die besonders ertragreichen Anlagen zu konzentrieren.

An einer Drosselung der Förderung denken sie nicht. Beobachter sehen darin Teil einer Strategie, weniger profitable Konkurrenten zu verdrängen.

Eisenerz ist der wichtigste Rohstoff für die Produktion von Stahl. Deshalb profitieren Hersteller wie ThyssenKrupp und Salzgitter von dem gesunkenen Preis für Eisenerz./enl/she/zb