17.04.2015 12:33:45
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Rhön-Klinikum will künftig mehr als 60 Prozent des Gewinns ausschütten
Von Heide Oberhauser-Aslan
FRANKFURT (Dow Jones)-- Die mittlerweile stark geschrumpfte Krankenhauskette Rhön-Klinikum will in den kommenden Jahren die Ausschüttungsquote kräftig anheben. "Es ist beabsichtigt, die umfassende Teilhabe der Aktionäre am künftigen Unternehmenserfolg mittels Ausschüttungsquoten von deutlich höher als 60 Prozent des Konzerngewinns zu gewährleisten", kündigte Finanzvorstand Jens-Peter Neumann an. Voraussetzung sei, dass keine wertsteigernden Wachstumsopportunitäten realisierbar seien, sagte er. In den Zeiten vor dem Verkauf des Großteils des Klinikportfolios an Fresenius hatte Rhön-Klinikum in der Regel etwa 40 Prozent des Nettogewinns an die Aktionäre ausgekehrt.
Für das vergangene Jahr will Rhön-Klinikum - wie am Vortag bereits bekannt gegeben - eine Dividende von 0,80 Euro je Anteilschein zahlen, was mehr als eine Verdreifachung zum Jahr davor wäre, als 0,25 Euro je Anteilschein ausgeschüttet wurden. Das entspricht einer Dividendenrendite von 3,2 Prozent. "Wir werden jetzt zu einem Dividendentitel", sagte Neumann.
Vorstandschef Martin Siebert will den Konzern künftig mit organischem Wachstum und passenden Akquisitionen voranbringen. Allerdings ist der Markt für Klinikzukäufe derzeit weitgehend ausgetrocknet. Ein Übernahmeziel hat der CEO allerdings in diesem Jahr konkret im Blick. Bei der Kreisklinik in Bad Neustadt mit rund 250 Betten seien die Verhandlungen mit den Trägern bereits sehr weit fortgeschritten, sagte er.
Der Markt für Krankenhausprivatisierungen sei derzeit dünn, meinte er. Das Unternehmen beschäftige sich derzeit aber mit verschiedenen Projekten. Er geht aber derzeit nicht davon aus, das es dabei noch in diesem Jahr zu einem erfolgreichen Abschluss kommen wird.
Am Vortag hatte das im MDAX gelistete Unternehmen zudem angekündigt, in diesem Jahr weitere Aktien von circa 10 Prozent des Grundkapitals zurückzukaufen. Mit den beiden Maßnahmen sollen die Aktionäre noch einmal an den Gewinnen aus dem Verkauf des Großteils des Klinikportfolios an Fresenius beteiligt werden.
Im vergangenen Jahr hatte Rhön bereits rund 47 Prozent aller Aktien mit Hilfe eines Aktienrückkaufprogramms mit handelbaren Andienungsrechten zurückerworben. Das Unternehmen nutzte diesen Weg, um einen Großteil des Verkaufserlöses aus der Veräußerung von etwa zwei Dritteln des Klinikportfolios an die Aktionäre auszukehren. Von den dafür ursprünglich geplanten 1,9 Milliarden Euro hat Rhön bislang erst rund 1,7 Milliarden Euro verwendet.
Nach dem Verkauf von 43 Kliniken an den Gesundheitskonzern Fresenius will sich die viertgrößte private Klinikkette in Deutschland nun auf Spitzenmedizin konzentrieren. Ihr gehören nun noch 10 Kliniken an 5 Standorten. Dazu zählt neben dem Stammsitz in Bad Neustadt an der Saale unter anderem das Uniklinikum Gießen und Marburg.
Kontakt zum Autor:heide.oberhauser@wsj.com
DJG/hoa/jhe
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April 17, 2015 06:23 ET (10:23 GMT)
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