Ausfuhrstopp belastet 07.08.2014 09:56:35

Rheinmetall kappt Gewinnziel - Aktie tief im Minus

Das Unternehmen kürzte am Donnerstag allein wegen des Ausfuhrstopps für ein Gefechtsübungszentrum die Voraussage für das operative Ergebnis um rund 20 Millionen Euro. Hinzu kommt ein Effekt aus der geplanten Gründung eines Joint-Ventures im Aluminiumgeschäft. Angesichts der Herauslösung des Konzernteils verringerte Rheinmetall die Gewinnprognose um weitere 10 Millionen Euro.

Für das Jahr 2014 rechnet der Konzern demnach nun mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 200 und 220 Millionen Euro. Zuvor hatte Rheinmetall einen operativen Gewinn in der Spanne von 230 und 250 Millionen Euro vorausgesagt. Im Vergleich zum Ergebnis des Jahres 2013 allerdings bedeutet selbst die verringerte Prognose eine erhebliche Verbesserung: In dem Vergleichsjahr hatte das EBIT nur 112 Millionen Euro betragen.

Rheinmetall reagierte auf Umsatzrückgänge mit Sparbemühungen und einer Neuausrichtung des Konzerns. Dies zeigte auch im zweiten Quartal dieses Jahres Wirkung: Das Unternehmen steigerte den Umsatz zwischen April und Juni auf 1,1 Milliarden Euro, nach 1,05 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Die Analysten hatten im Durchschnitt zwar mit einem noch etwas stärkeren Umsatzplus auf rund 1,16 Milliarden Euro gerechnet. Die nun von Rheinmetall berichteten Zahlen enthalten nach den Angaben des Konzerns wegen der Joint-Venture-Pläne allerdings nicht mehr die Beiträge des Unternehmensteils Aluminium-Technologie.

Auch mit der Entwicklung des operativen Ergebnisses erreichte Rheinmetall im zweiten Quartal nicht ganz die Schätzungen: Das Unternehmen erwirtschaftete zwar ein EBIT von 31 Millionen Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum operativ lediglich eine schwarze Null übrig geblieben war. Analysten hatten aber mit einem Gewinn im laufenden Geschäft von 36 Millionen Euro gerechnet.

Erhebliche Verbesserungen erzielte Rheinmetall auch beim Nettoergebnis. Nach Steuern und Dritten schaffte der Konzern mit einem Gewinn von 9 Millionen Euro die Rückkehr in die Gewinnzone. Im Vorjahreszeitraum war ein Verlust von 2 Millionen Euro angefallen.

Die Zukunftserwartungen hat Rheinmetall indes auch mit Blick auf den Umsatz gesenkt: Angesichts des Ausfuhrstopps und der Pläne für das Aluminium-Joint-Venture mit dem chinesischen Unternehmen Hasco rechnet der Konzern für die eigene Erlöse im Gesamtjahr 2014 nun mit einem Wert in der Spanne von 4,6 bis 4,7 Milliarden Euro. Zuvor war das Unternehmen von Erlösen zwischen 4,8 und 4,9 Milliarden Euro ausgegangen.

Börsenhändler reagierten auf die Informationen am Donnerstagvormittag mit Verkäufen: Der Kurs der Rheinmetall-Aktie lag nach Börsenöffnung mit 5,5 Prozent im Minus. Einzelne Händler dämpften gleichwohl die Sorgen um Rheinmetall. Die Auswirkungen der Russland-Sanktionen seien erwartet worden, sagte ein Marktteilnehmer. Die Quartalszahlen lägen nur leicht unter den Erwartungen, sagte ein anderer Händler. DJG/hev/kla

Dow Jones Newswires

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