Umsatz geht zurück 09.08.2013 09:35:31

Rheinmetall schreibt etwas weniger Verlust als erwartet

Nachdem die Düsseldorfer im ersten Quartal in die Verlustzone gerutscht waren, steht auch nach dem Ablauf weiterer drei Monate ein zweistelliges Minus in den Büchern. Auch der Umsatz entwickelte sich rückläufig. Hoffnung macht der wachsende Auftragseingang. Auch vom schwächelnden Rüstungsbereich, der den Konzern vor knapp zwei Wochen zum Kappen der Jahresprognose zwang, kamen zuletzt wieder positive Signale. An der Börse kommt das gut an: Rheinmetall-Aktien sind zu Handelseröffnung gut ein Prozent fester. "Nach der überraschenden drastischen Gewinnwarnung sind die Zahlen nicht ganz so schlimm wie befürchtet", zeigte sich Markus Turnwald von der DZ Bank erleichtert.

Um 8,5 Prozent ging es beim Umsatz auf 2,06 Milliarden Euro von Januar bis Juni hinab. Das macht sich auch beim Ergebnis bemerkbar: Vor Zinsen und Steuern beläuft sich der Verlust nun auf 18 Millionen Euro. Immerhin die Zahl der neuen Orders legte um 5,3 Prozent zu. Während das Unternehmen beim Umsatz und Auftragseingang minimal unter den Erwartungen der Analysten blieb, konnte es beim EBIT überraschen. Am Markt war erwartet worden, dass Rheinmetall 20 Millionen Euro tief in den Miesen steckt. Auch der Nettoverlust fiel mit 25 Millionen Euro nicht so massiv aus wie erwartet.

Sorgenkind der Düsseldorfer bleibt der Rüstungsbereich, der unter Budgetkürzungen in wichtigen Kundenstaaten leidet. Hier gingen die Umsätze im zweiten Quartal um 12,6 Prozent zurück. Das Vorsteuerergebnis sackte 30 Millionen Euro tief ins Minus. Vor einem Jahr hatte der Defence-Bereich dagegen noch ein Plus von 52 Millionen Euro verzeichnet. Allerdings, und das ist die gute Nachricht: Es geht langsam wieder aufwärts. Im ersten Quartal hatte das Geschäft mit Panzern und anderen Rüstungsgütern mit einem Verlust von 44 Millionen Euro noch tiefer in den Miesen gesteckt. Der Auftragseingang - ein wichtiger Indikator für die künftige Umsatzentwicklung - lässt das Unternehmen ebenfalls hoffen. Hier ging es um mehr als ein Fünftel nach oben. Der im Juli erteilte Großauftrag der australischen Streitkräfte im Wert von rund 1,1 Milliarden Euro ist darin noch gar nicht verbucht.

Der Automotive-Bereich schlug sich trotz der rückläufigen Automobilkonjunktur in Europa weiterhin wacker. Sowohl beim Umsatz als auch bei der Zahl neuen Orders konnte das MDAX-Unternehmen jeweils gut 4 Prozent zulegen. Ganz ohne Wermutstropfen verlief das zweite Quartal aber nicht: Das Vorsteuerergebnis ging im Vergleich zum Vorjahr belastet von Restrukturierungskosten um mehr als ein Fünftel zurück. Rechnet man diese heraus, legte das EBIT deutlich zu.

Um wieder auf Kurs zu kommen, hat sich Rheinmetall schon vor Längerem ein Strategieprogramm verordnet, mit dem die Marktposition und Profitabilität des Konzerns gestärkt werden soll. Es kommt nach Angaben von Vorstandschef Armin Papperger "gut voran". Alles in allem rechnet das Unternehmen für das laufende Jahr mit Restrukturierungskosten in Höhe von 75 bis 85 Millionen Euro, davon wurden 47 Millionen Euro im ersten Halbjahr verbucht. Was nun erst einmal auf das Ergebnis drückt, soll sich ab 2015 auszahlen: Ab dann hofft das Unternehmen, jährlich 60 bis 75 Millionen Euro einsparen zu können.

An seiner vor knapp zwei Wochen gekürzten Jahresprognose hält der Konzern fest. Auf Konzernebene soll das bereinigte operative Ergebnis weiterhin 180 bis 200 Millionen Euro erreichen. Der Jahresumsatz wird wohl zwischen 4,7 und 4,8 Milliarden Euro liegen.

   DJG/uqu/mgo

   Dow Jones Newswires

Weitere Links:

Analysen zu Rheinmetall AGmehr Analysen

13.03.25 Rheinmetall Buy Deutsche Bank AG
13.03.25 Rheinmetall Buy Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
13.03.25 Rheinmetall Overweight JP Morgan Chase & Co.
13.03.25 Rheinmetall Buy Jefferies & Company Inc.
13.03.25 Rheinmetall Buy UBS AG
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Rheinmetall AG 1 369,00 5,27% Rheinmetall AG