12.08.2015 11:10:45

Regierung: Deutsche Konjunktur im Sommer solide aufwärtsgerichtet

   Von Andreas Kißler

   BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Wirtschaft befindet sich nach Einschätzung der Bundesregierung im Sommer in einem soliden Aufschwung. "Die Konjunktur in Deutschland ist im Sommer weiterhin solide aufwärtsgerichtet", schrieb das Wirtschaftsministerium in seinem aktuellen Monatsbericht auf Basis von Daten, die bis zum Dienstag vorlagen.

   Zwar habe die Weltwirtschaft im laufenden Jahr noch wenig Dynamik entfaltet, doch die Erholung im Euroraum setze sich mit moderatem Tempo fort. Die Industriekonjunktur entwickele sich moderat positiv, und der Arbeitsmarkt entwickele sich weiter günstig, wenn auch mit nunmehr gedämpfter Dynamik. Eine verlässliche konjunkturelle Stütze bleibe der private Konsum. Angesichts der moderaten Erholung im Euroraum und einer hohen preislichen Wettbewerbsfähigkeit seien im zweiten Quartal die Ausfuhren stärker ausgeweitet worden als die Einfuhren.

   "Unter dem Strich dürfte die gesamtwirtschaftliche Leistung im Frühjahr daher erneut spürbar zugenommen haben", erklärte das Haus von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Die Stimmung in den Unternehmen sei weiterhin gut und stabil. Unsicherheitsfaktoren wie etwa der Fortgang der griechischen Krise oder die Volatilität des chinesischen Aktienmarkts hätten keinen Stimmungsumschwung ausgelöst. Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft erscheine im Sommer "gefestigt", folgerte das Ministerium.

   Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im August zwar entgegen den Erwartungen weiter eingetrübt. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erhobene Index der Konjunkturerwartungen fiel am Dienstag von 29,7 auf 25,0 Punkte und markierte damit den niedrigsten Stand seit November 2014. "Der deutsche Konjunkturmotor läuft weiterhin gut", erklärte ZEW-Präsident Clemens Fuest aber, wenn auch wesentliche Verbesserungen der Wirtschaftslage in Deutschland unter den gegebenen geopolitischen und weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen mittelfristig unwahrscheinlich seien.

   Das Statistische Bundesamt veröffentlicht am Freitag die aktuellen Daten über die Entwicklung des deutschen Bruttoinlandsproduktes im zweiten Quartal. Die ZEW-Umfrage deutet nach Einschätzung des HSBC-Analysten Stefan Schilbe darauf hin, dass das deutsche Wachstum im zweiten Quartal mit einem Plus von rund 0,5 Prozent seinen Höhepunkt erreicht haben könnte.

   Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

   DJG/ank/mgo

   (END) Dow Jones Newswires

   August 12, 2015 05:09 ET (09:09 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 05 09 AM EDT 08-12-15

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!