Die beiden Staatsanleihen seien sehr rege nachgefragt worden, der gesetzlich verordnete Hypo-Schuldenschnitt sei am Kapitalmarkt nicht bemerkbar gewesen, sagte ÖBFA-Chefin Martha Oberndorfer gegenüber der APA.

Seit der Ankündigung der Hypo-Abwicklung durch die Regierung am 14. März seien die Renditen für Österreich um 44 Basispunkte zurückgegangen, für Deutschland vergleichsweise um 32 Basispunkte. "Die Marktauswirkung war für den Bund nicht gegeben", so Oberndorfer.

Die rege Nachfrage bei den heutigen Auktionen sei sowohl an der Höhe der Gebote als auch beim Pricing zu erkennen gewesen. Trotz der bereits niedrigen Zinsen habe etwa die Bid-to-Cover-Ratio - also das Verhältnis zwischen erhaltenen und akzeptierten Geboten - bei der heute aufgestockten 30-jährigen Emission überdurchschnittliche 2,9 betragen. "Man sieht daran, wie stark die Nachfrage nach Anleihen ist, die noch über 2 Prozent bieten", sagte die ÖBFA-Chefin.

Eine Rolle bei der heutigen Auktion habe auch gespielt, dass im Juli relativ wenige Staatsanleihen begeben werden. Die Tilgungen seien höher, als das neue Material, das an den Markt komme.

Konkret wurde heute die neue zehnjährige 1,65-Prozent-Emission über den Kapitalmarkt um 550 Mio. Euro aufgestockt. Dabei wurde eine durchschnittliche Rendite von 1,497 Prozent erzielt. Die 3,15-Prozent Emission mit einer Restlaufzeit von 30 Jahren wurde um 450 Mio. Euro aufgestockt, das Papier rentierte dabei mit 2,355 Prozent. Jeweils 10 Prozent des Auktionsvolumens behält sich die ÖBFA für den Eigenhandel in den Büchern.

Der Zinsabstand (Spread) zu Deutschland lag bei der zehnjährigen Emission bei 18 Basispunkten, bei der 30-jährigen bei 15 Basispunkten. Der Spread sei allgemein zurückgegangen, auch das würde die Nachfrage nach österreichischen Staatsanleihen widerspiegeln. Mit der heutigen Transaktion sind laut Oberndorfer 55 Prozent des Finanzprogrammes 2014 abgeschlossen. Als nächste Auktionstermin ist der 5. August vorgesehen. Dieser gilt allerdings nur als Reservetermin.

ggr/cri

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