05.12.2016 11:43:00

Referendum in Italien - Austro-Industrie bedauert Renzi-Rücktritt

In der Industriellenvereinigung (IV) herrscht eine gewisse Sorge nach dem gestrigen Referendum in Italien, bei dem ein Nein zu vom Premier Matteo Renzi geforderten Reformen zu dessen Rücktritt führt. "Ich sage offen, dass wir den Rücktritt von Renzi bedauern, weil er für einen pro-europäischen, gestaltenden Kurs gestanden ist", sagte IV-Generalsekretär Christoph Neumayer im APA-Gespräch.

Die politische Entwicklung im Nachbarland sei für Österreich von besonderer Bedeutung, verwies Neumayer auf die Bedeutung Italiens als drittwichtigste Exportnation für die Alpenrepublik. Alleine heuer von Jänner bis Ende August wurden Waren um 5,5 Mrd. Euro ausgeführt. Zudem ist Italien laut Neumayer auch drittwichtigster Investor hierzulande.

"Ohne ein europäisch orientiertes, konstruktives Italien wird es womöglich schwierig sein, ein funktionierendes und handlungsfähiges Europa sicherzustellen", sagte Neumayer. Die EU brauche ein starkes, mitgestaltendes Italien.

Zwar hätten bisher die Finanzmärkte nicht schlimm reagiert, aber der Rücktritt "ist kein Signal der Stabilität in herausfordernden Zeiten für Europa". Wichtig aus Sicht des Industriellen-Vertreters wäre es nun für die Fraktion Renzis (Partito Democratico, PD) , rasch einen pro-europäischen Nachfolger für den scheidenden Ministerpräsidenten zu finden. Denn andere Parteien im Nachbarland seien schwer einzuordnen in ihren detaillierten Haltungen zur EU.

(Schluss) phs/ivn

WEB http://www.iv-net.at/

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