12.12.2014 13:12:00
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Raiffeisen-Experten erwarten leichten Konjunkturaufschwung
Im zu Ende gehenden Jahr klaffen die konjunkturellen Aussichten zwischen den USA und der Eurozone zugunsten der USA deutlich auseinander. Schuld daran ist der Konflikt mit Russland, der in Europa zu einer spürbaren Investitionszurückhaltung geführt hat. Das sollte allerdings nicht von langer Dauer sein, bereits im Laufe des kommenden Jahres sollte es mit der Konjunktur im Euroraum wieder langsam aufwärtsgehen, prognostiziert Valentin Hofstätter von Raiffeisen Research am Freitag bei der Vorstellung der "Strategie Globale Märkte" für das erste Quartal 2015.
Hofstätter erwartet keine weitere Verschärfung der Russland-Sanktionen. Diese sollten sich vielmehr auf dem derzeitigem tiefen Niveau stabilisieren. "Europa und Russland sitzen im selben Boot", so Hofstätter. Begrenzt seien auch deren Auswirkungen, nur rund 5 Prozent der Eurozonen-Exporte gingen nach Russland. Dennoch wird die Verschärfung des politischen Klimas mit Russland in der Publikation als eines der Hauptrisiken erwähnt, neben einer Verstärkung der deflationären Tendenzen verbunden mit einem geringen Wirtschaftswachstum.
Die europäische Konjunktur sollte im kommenden Jahr eindeutig vom Ölpreiseinbruch profitieren. Obwohl gleichzeitig auch der US-Dollar schwächer werde, bleibe vom Ölpreisverfall von 110 auf derzeit etwa 60 Dollar je Barrel für die Eurozone genug übrig. "Das bringt wahrscheinlich mehr als jede Steuersenkung", so Hofstätter. Da die Energiekomponente rund 20 Prozent des Eurozonen-BIP ausmache, sei das eine gewaltige Entlastung für die europäischen Haushalte. Hofstätter geht aber davon aus, dass sich der Ölpreis 2015 aufgrund der langfristigen Produktionskosten wieder leicht auf 80 Dollar je Barrel erholen wird.
Die BIP-Prognosen der Raiffeisen-Analysten fallen sehr unterschiedlich aus: Das kräftigste Wachstum in den beiden kommenden Jahren sollte China mit 7,0 bzw. 6,8 Prozent haben. Auch die USA sollte von heuer 2,2 Prozent auf jeweils 3,2 Prozent zulegen können. Für Deutschland werden 1,5 und 1,6 Prozent. Für Österreich werden dagegen nur 0,7 und 1,8 Prozent prognostiziert. Sehr schwach dürfte sich dagegen Italien mit 0,4 und 1,3 Prozent und Frankreich mit 0,7 und 1,5 Prozent entwickeln. Auch Japan dürfte nur 0,7 und 1,3 Prozent wachsen.
Aufgrund der Gefahr einer Überhitzung der US-Konjunktur rechnet Hofstätter bereits für März oder Juni 2015 mit einer ersten Leitzinserhöhung der US-Notenbank. Weil die Inflation in der Eurozone auch 2015 äußert tief bleiben sollte, werde die Europäische Zentralbank (EZB) bis Ende 2016 nicht an der Zinsschaube drehen. Aufgrund des geringen Ölpreise sei im Jänner oder Februar sogar ein Minus bei der Verbraucherpreisentwicklung möglich.
Während die Anleihenmärkte aufgrund der extrem niedrigen Zinsen überteuert bleiben, sollte sich das derzeitige Umfeld auf die Aktienmärkte positiv auswirken. "Es gibt derzeit fast keine Alternativen", so RBI-Expertin Veronika Lammer. Die entwickelten Aktienmärkte seien fair bewertet, die Gewinnaussichten attraktiv, besonders in Europa. Europäische Aktien seien auch erheblich günstiger.
Insgesamt sollten sich die Aktienmärkte im ersten Quartal 2015 gut entwickeln. Für das zweite und dritte Quartal sei sie nicht mehr so optimistisch, meinte Lammer.
In der aktuellen Anlagestrategie sind deshalb Aktien mit 55 Prozent um 2 Prozentpunkte übergewichtet und Anleihen mit 40 Prozent um 2 Punkte untergewichtet. Immobilien bleiben unverändert bei 5 Prozent.
Gut entwickeln sollten sich die Sektoren Grundstoffe, zyklischer Konsum, IT, Finanzen und Industrie, schlecht Versorger, defensiver Konsum, Telekom, Energie und Gesundheit.
(Schluss) ggr/sp
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