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Trotz Osteuropa-Krise 11.07.2014 12:22:00

Raiffeisen-Banker Rothensteiner: Erwarten auch heuer Gewinn

Zumindest dann, "wenn die Politik in Ungarn wieder vernünftiger wird". Trotz Osteuropa-Krise habe sein Haus "kein einziges Verlustjahr gehabt". Auch jetzt mache man im Osten "zwar kein Bombengeschäft, aber verdienen noch gut", so Rothensteiner im "Format". Bei 15 Märkten seien "immer ein oder zwei dabei, in denen man nicht so glücklich ist", man dürfe Osteuropa jedoch "nicht kaputtreden", sagte der RBI-Aufsichtsratsvorsitzende und RZB-Chef in einem Interview mit dem Magazin. Die RBI besitze ein Portfolio, das gut funktioniere. Verlust habe man lediglich in Ungarn gemacht, und das sei kein hausgemachter gewesen - "sonst schreiben wir überall Gewinn" -, bezog sich Rothensteiner auf die von Ungarns Politik verursachten Mehrbelastungen. Das Anfang Juli vom Parlament in Budapest beschlossene neue Kreditgesetz könnte die RBI heuer 120 bis 160 Mio. Euro an Einmalbelastung kosten, hatte die Raiffeisen Bank International am Mittwoch dieser Woche erklärt.

Nach 25 Jahren Expansion in Zentral- und Osteuropa gebe es "keine Länder mehr zu erobern", meinte Rothensteiner auf die Frage, wie es mit der RBI weitergehen werde. Daher sei man "jetzt in der Phase, das Ganze zu optimieren". Der Banker erinnerte an das "Fit-for-Future-Programm", mit dem die RBI und ihre Mehrheitsaktionärin Raiffeisen Bank International (RBI) 450 bis 600 Mio. Euro bis 2016 einsparen wollen - "etwa durch Zusammenlegung von Standorten oder Integration von Spezialinstituten wie die Raiffeisen Centrobank (RCB) in die RBI", so Rothensteiner.

Wie lange der Optimierungsprozess dauern werde? "Ich sehe das als Dauerveranstaltung", sagt der Raiffeisen-Banker. Jetzt lebe man unter ganz anderen Rahmenbedingungen als vor 15 Jahren, darauf müsse man sich einstellen. "Die Situation lautet: knappes Kapital, weniger Wachstum als früher, mehr Kostensensibilität. Das wird auf längere Sicht so bleiben."

"Diskutieren kann man alles", meinte Rothensteiner auf die Frage, warum RZB und RBI eigentlich nicht fusionieren würden - "aber mir springt im Moment nicht der große Vorteil ins Auge". Wenn die RBI Kapital auftreibe, sei es ohnedies auch in der RZB-Konzernbilanz. Wo es herkomme, sei egal, da der konsolidierte Konzern zu betrachten sei. "Doch abseits der Kapitalquotenfrage wird man natürlich über die Jahre über alles Mögliche nachdenken", räumte der Raiffeisen-Generalanwalt ein, "momentan ist die Fusion weder akut noch aktuell".

sp/ivn

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