21.01.2014 15:42:34
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Weltwirtschaft nimmt laut IWF wieder Fahrt auf - aber viele Risiken
Für dieses Jahr rechnet der IWF mit einem globalen Wachstum von 3,7 Prozent. Die Prognose vom vergangenen Herbst wurde um 0,1 Punkte angehoben. Für 2015 wurde die Projektion bei 3,9 Prozent belassen. Auch für Deutschland hob der Fonds seine Prognose etwas an: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte demnach in diesem Jahr um 1,6 Prozent zulegen (bisher 1,4 Prozent), für kommendes Jahr wird ein Zuwachs um 1,4 Prozent erwartet (bisher 1,3 Prozent).
TREIBER: BESSERE AUSSICHTEN FÜR INDUSTRIELÄNDER
Angetrieben wird das globale Wachstum laut IWF von besseren Aussichten für die Industrieländer. Für die Eurozone wird nach zwei Jahren Rezession für 2014 ein Wachstum um 1,0 Prozent erwartet. 2015 rechnet der Fonds mit plus 1,4 Prozent. Besonders stark wurde das Wachstum für Spanien angehoben. Der IWF erwartet nun Raten von 0,6 (2014) und 0,8 (2015) Prozent. Bisher waren es 0,2 und 0,5 Prozent. Unter den großen Industrieländern wurden die Prognosen besonders deutlich für Großbritannien erhöht.
Dennoch lauerten viele Risiken. Dazu gehöre die niedrige Inflation, besonders in der Eurozone. Der IWF sieht sogar Deflationsgefahren, zumal kaum noch Spielraum für Zinssenkungen bestehe. Die Entwicklung hänge zudem davon ab, dass die Zentralbanker ihre Konjunkturhilfen nicht überstürzt verringerten. Schwellen- und Entwicklungsländer müssten Zeit bekommen, sich auf den Kapitalabfluss einzustellen, wenn die Zinsen in anderen Staaten wieder stiegen. Auch für die Stabilität des Finanzwesens müsse vielerorts mehr getan werden.
PROGNOSE FÜR USA SINKT IN 2015
Gut entwickeln sich laut der Prognose die USA, die 2014 um 2,8 Prozent wachsen sollen und damit um 0,2 Prozentpunkte besser als bisher erwartet. Für 2013 schätzt der Fonds das Wachstum auf 1,9 Prozent. 2015 sieht es für die größte Volkswirtschaft der Welt nicht mehr ganz so rosig aus wie bisher angenommen. In die Zukunft verschobene Einschnitte im Staatshaushalt ließen die Prognose von 3,4 auf 3,0 Prozent sinken.
Für China erwartet der IWF Wachstumsraten von 7,5 Prozent in diesem und 7,3 Prozent im nächsten Jahr. In den Schwellenländern seien nahezu überall strukturelle und politische Reformen nötig, um das Wachstumstempo halten zu können. Eine große Abwärtskorrektur um jeweils einen Prozentpunkt auf 2,0 und 2,5 Prozent gab es für Russland. Politische Unsicherheit und geringe Investitionsbereitschaft bereiteten dem Land Probleme. Das gelte im kleineren Ausmaß auch für Brasilien./mcm/DP/hbr/bgf
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