Flugzeuge weiter am Boden 04.04.2014 11:45:47

Letzter Tag im Lufthansa-Streik: Bald wieder Normalbetrieb

Noch einmal werden Hunderte Verbindungen ausfallen, weil die Piloten ihre bisherige Übergangsversorgung retten und höhere Gehälter durchsetzen wollen. Lufthansa hat sich auf einen schnellen Neustart vorbereitet. Bereits am Samstag soll der Betrieb wieder weitgehend planmäßig und nahezu im vollen Umfang stattfinden, wie ein Unternehmenssprecher am Freitag in Frankfurt bekräftigte. Für Freitag seien keine weiteren Flüge gestrichen worden. Neue Gespräche mit den Piloten seien noch nicht absehbar.

Am größten deutschen Drehkreuz in Frankfurt erwartet die Gesellschaft mit dem Wiederanfahren des Flugbetriebs keine Probleme. Auch am Flughafen in München blickt man relativ gelassen auf den Samstag. Es gebe nur wenige Annullierungen, sagte ein Sprecher. Lufthansa hatte bereits vor Streikbeginn Interkontinentalflieger auf den Übersee-Flughäfen stehen gelassen und die Zwischenaufenthalte der Crews verlängert. Bereits am Freitagnachmittag mitteleuropäischer Zeit sollen diese Maschinen nun in Fernost starten, um am Samstagmorgen auf den deutschen Drehkreuzen zu landen.

Drei Tage lang ging im größten Streik der Lufthansa-Geschichte fast nichts mehr. Insgesamt waren rund 3800 Verbindungen mit 425 000 betroffenen Fluggästen abgesagt worden. Mit rund 190 freiwilligen Piloten inklusive rund 100 Managern mit Pilotenschein hielt die Airline rund 10 Prozent des üblichen Angebots aufrecht. In München konnte am Freitag sogar der planmäßige Erstflug von der bayerischen Landeshauptstadt nach Mexico City stattfinden.

Gestrandete Transit-Fluggäste gab es nach Angaben der großen Drehkreuze in München und Frankfurt aber kaum, viele Passagiere hatten sich vorab informiert. Die Callcenter der Lufthansa waren zeitweise wegen der zahlreichen Umbuchungen überlastet.

Lufthansa-Chef Christoph Franz nannte den Ausstand im "Handelsblatt" "unverhältnismäßig". Der Streik belastet den Gewinn nach Unternehmensangaben mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag, vielfach nannten Experten zwischen 25 und 30 Millionen Euro pro Streiktag. Auch die Flughäfen München und Frankfurt gehen von Einbußen in Millionenhöhe aus.

"Die finanziellen Schäden werden bleiben", sagte Lufthansa-Sprecherin Barbara Schädler dem Sender NTV am Freitag. "Wir hoffen, dass wir jetzt schnell wieder ins Gespräch kommen und dass das dann der letzte Streik für absehbare Zeit mit der Lufthansa war." Die Piloten haben zugesagt, bis zum Ende der Osterferien Anfang Mai keine weiteren Streiks anzusetzen.

/fst/DP/zb

FRANKFURT (dpa-AFX)

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