Wirtschafts-Stimuli 16.03.2015 08:55:52

Ökonom Heise: Schwacher Euro hilft allen - noch

"Der schwache Euro hilft allen in Europa, vor allem der deutschen Wirtschaft mit ihrem hohen Exportanteil", sagte Allianz-Manager Heise der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt.

Allerdings dürfe der Euro-Dollar-Kurs nicht ins Bodenlose rutschen, warnte der Ökonom: "Denn das ist ein Kaufkraftverlust für die Bürger. Es geht Einkommen verloren." Am schnellsten merkten das diejenigen, die außerhalb des Euroraums Urlaub machen: "Aber mit der Zeit merken das alle, indem die ganze Palette der Importgüter teurer werden, von Smartphones bis zur Energie." Heise hät schon eine Euro-Dollar-Parität für kritisch.

An der Tankstelle macht sich der schwache Euro schon bemerkbar. Nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverband (MWV) stiegen die Preise für Benzin und Diesel seit Jahresbeginn wieder. Das sei allein auf den Euro/Dollar-Wechselkurs zurückzuführen: Denn Rohöl der Nordsee-Sorte Brent koste wie zu Beginn des Jahres ungefähr 57 Dollar je Barrel (159 Liter). Der Euro habe seitdem jedoch rund zwölf Prozent an Wert verloren, von 1,20 auf 1,06 Dollar. Entsprechend legte der Ölpreis in Euro um 14 Prozent zu.

Die kräftige Abwertung des Euro - der vor einem Jahr noch 1,39 Dollar kostete - ist nach Heises Überzeugung hauptsächlich eine Folge der unterschiedlichen Geldpolitik in Europa und den USA: Während die US-Notenbank ihre ultralockere Geldpolitik allmählich beendet, hat die Europäische Zentralbank (EZB) nochmal kräftig nachgelegt und im März ihr billionenschweres Anleihekaufprogramm gestartet, sagte Heise: "Hier ist das Lehrbuch zutreffend: Wenn erwartet wird, dass die Geldpolitik in ganz unterschiedliche Richtungen marschieren wird, dann wirkt das massiv auf die Wechselkurse."

Das Problem: Der Eurokurs könnte zu weit nach unten schießen. Das belastet dann nicht nur Verbraucher und Unternehmen im Euroraum, für die Importe teurer werden, sondern auch die US-Wirtschaft. "Im zweiten Halbjahr, wenn der Ölpreiseffekt nachlässt, wird der starke Dollar das Konjunkturtempo in den USA bremsen", glaubt Heise und ist überzeugt: Irgendwann wird sich die US-Notenbank wehren. Einen Abwertungswettkampf dürfe es aber nicht geben: "Wir können hier keinen Wettbewerb um eine Währungsabwertung machen."

FRANKFURT (dpa-AFX)

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